Keine Konzentration - ADHS bei Erwachsenen
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ADHS bei Kindern – Herausforderung und Stärke

24.04.2025
Louisa Sodige
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Kinder mit ADHS haben es im Alltag oft schwer – nicht, weil sie schlecht erzogen sind, sondern weil ihr Gehirn anders arbeitet. Sie sind oft unruhig, handeln schnell und haben Probleme, sich lange zu konzentrieren. Doch ADHS bringt nicht nur Schwierigkeiten mit sich, sondern auch besondere Superkräfte! In diesem Artikel geht es darum, woran man ADHS erkennt, woher es kommt – und was Kindern mit ADHS hilft.

Das Wichtigste in Kürze

Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:

  • ADHS ist keine schlechte Erziehung, sondern eine Besonderheit im Gehirn. Kinder mit ADHS sind oft unruhig, handeln schnell und haben Probleme, sich lange zu konzentrieren.
  • Die Ursachen sind vielfältig. ADHS entsteht durch eine Mischung aus Veranlagung (Genen), Entwicklung vor oder bei der Geburt und der Umgebung, in der ein Kind aufwächst.
  • Mit der richtigen Hilfe geht vieles besser. Struktur im Alltag, Verständnis von Anderen und gezielte Unterstützung – z. B. durch Therapien oder bei Bedarf Medikamente – helfen Kindern mit ADHS, gut durchs Leben zu kommen.
  • Kinder mit ADHS haben auch besondere Stärken. Viele Kinder mit ADHS sind kreativ, spontan und flexibel. Ihre Fähigkeit, anders zu denken, kann in vielen Bereichen eine echte Stärke sein.

Was ist ADHS?

ADHS ist eine Abkürzung für ein langes Wort: Aufmerksamkeitsdefizit- Hyperaktivitätsstörung. Das bedeutet: Kinder mit ADHS zeigen oft ein Verhalten, das sich von anderen unterscheidet. Typisch für ADHS sind drei Dinge:

  • Die Kinder können sich nur schwer konzentrieren.
  • Sie handeln oft, ohne vorher nachzudenken.
  • Sie sind sehr unruhig und oft in Bewegung.

Nicht alle Kinder mit ADHS zeigen alle drei Merkmale gleich stark – bei jedem Kind sieht es etwas anders aus. Spätestens mit 5 oder 6 Jahren kann man diese Dinge gut beobachten.

Die größten Schwierigkeiten entstehen oft mit dem Schulbeginn. Im Kindergarten sollen die Kinder plötzlich viel stillsitzen und zuhören. Das ist für Kinder mit ADHS besonders schwierig, da sie oft zappelig, unaufmerksam und stürmisch sind.

ADHS kann den Kindern aber auch besondere Fähigkeiten bringen! So können sie zum Beispiel sehr spontan oder flexibel sein. Ausserdem sind Kinder mit ADHS häufig sehr kreativ.

Symptome (Merkmale)

Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen, die Aufmerksamkeitsprobleme haben, fällt es sehr schwer, angefangene Arbeiten zu Ende zu bringen. Sie können sich nur für kurze Zeit auf eine Sache konzentrieren und lassen sich leicht ablenken. Dadurch unterlaufen ihnen häufig Flüchtigkeitsfehler. Merkmale bei Kindern können zum Beispiel ständiges Aufstehen während des Unterrichts oder des Mittagessens sein. Den Kindern mit ADHS fällt es häufig auch schwer, ruhig zu spielen. Sie sind ständig aktiv und laufen oder klettern permanent.

Einige Kinder und Jugendliche neigen dazu, etwas zu tun, bevor sie zu Ende überlegt haben, ob es auch sinnvoll ist. Im Kindergartenalter sind die Symptome vor allem Hyperaktivität, also Zappeligkeit und Impulsivität, also unüberlegtes Handeln.

Bei einigen Kindern verändern sich die Herausforderungen, die das ADHS mit sich bringt, wenn sie jugendlich werden. Bei Jugendlichen mit ADHS steht besonders die Unaufmerksamkeit im Vordergrund. Bei einigen werden es auch weniger Herausforderungen im jugendlichen Alter.

Woher kommt ADHS?

Forscher glauben heute, dass ADHS durch viele verschiedene Dinge entsteht. Ein Grund sind genetische Faktoren – das bedeutet: Manche Kinder bekommen ADHS, weil es in ihrer Familie häufiger vorkommt.

Auch Probleme in der Schwangerschaft oder bei der Geburt können eine Rolle spielen. Außerdem ist wichtig, wie ein Kind aufwächst – zum Beispiel, ob es viel Stress in der Familie gibt oder ob es sich in Schule oder Kindergarten wohl fühlt.

Im Gehirn von Kindern mit ADHS funktioniert die Weiterleitung von Informationen zwischen den Nervenzellen manchmal anders. Dabei spielen Botenstoffe eine Rolle – einer davon heißt Dopamin. Botenstoffe sind kleine Teile, die Informationen überbringen. Bei Kindern mit ADHS arbeitet dieses Dopaminbotenstoff-System oft etwas anders als bei anderen.

Welche Hilfen gibt es?

Kinder mit ADHS reagieren auf die normalen Erziehungsmaßnahmen oft nicht so wie andere. Man muss besondere Methoden finden. ADHS Kinder brauchen eine gute Struktur. Hierbei helfen Tagespläne und eine gute Vorbereitung für bevorstehende Ereignisse. Gezielte Konzentrationsübungen können in Therapien gelernt werden und helfen, weniger abgelenkt oder verträumt zu sein, wenn es im Alltag gerade nicht passt. Auch das Verständnis von Mitmenschen ist wichtig. Wenn Lehrer über die Diagnose Bescheid wissen, können sie die Kinder besser fördern und auch loben, wenn sie es zum Beispiel schaffen, eine Arbeit über eine längere Zeit auszuführen. Wenn die Freunde und Mitschüler erklärt bekommen, dass das Kind mit ADHS zum Beispiel häufiger Regeln bricht, weil es sich nicht so lange konzentrieren kann, können sie das besser verstehen und damit umgehen. In starken Fällen können auch nach einer Absprache mit einem Arzt Medikamente eingenommen werden.

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