Wusstest du, dass Ameisen echte Kraftpakete sind? Manche Arten können das Zehnfache ihres eigenen Gewichts tragen und sogar das Neunzehnfache ziehen – fast so, als würdest du selbst einen kleinen Elefanten stemmen! Und in einem Ameisenhaufen hat wirklich jede einzelne Ameise eine wichtige Aufgabe.

Der Körper einer Ameise gliedert sich in Kopf, Brust und Hinterleib. Dazu besitzen sie sechs Beine, die erstaunlich flink sind. Jede Art hat ihre eigene Grösse. Die Rote Waldameise, die bei uns besonders häufig unterwegs ist, wird etwa einen Zentimeter lang und wiegt gerade einmal so viel wie ein Staubkorn – etwa 10 Milligramm.

Wo leben Ameisen?

Ameisen bewohnen fast den gesamten Planeten. Mehr als 12'600 Arten sind bislang bekannt, davon 141 in der Schweiz. Kaum eine Umgebung schreckt sie ab – Hitze, Kälte oder Regen machen ihnen wenig aus. Nur in der Antarktis wirst du keine Ameisen finden. Dort ist es selbst für sie zu eisig.

Sinnesprofis mit Fühler-Antennen

Die Fühler auf dem Kopf sind für Ameisen Alleskönner, so etwas wie ein Schweizer Taschenmesser: Ameisen können über die Fühler Gerüche wahrnehmen, Geschmack testen und Berührungen spüren. Sie erkennen damit sogar, ob die Umgebung wärmer wird oder ob etwas mit der Luft oder dem Boden nicht stimmt.

Baukünstler im Wald

Ameisen können wahre Bauwunder erschaffen: Manche Hügel ragen bis zu zwei Metern in die Höhe. Nester entstehen in der Erde, auf dem Boden oder sogar in Bäumen.

Ein Ameisennest ist wie ein Gebäude mit vielen Stockwerken und Räumen. Dort gibt es:

• Räume für die Ameisenbabys
• Vorratskammern für Nahrung
• besondere Bereiche für die Königin
• und sogar eine Art Friedhof.

Alle Räume sind durch ein fein verzweigtes System aus Gängen verbunden, durch das sich die Tiere blitzschnell bewegen, ein richtiges Ameisen-Labyrinth.

Ein perfekt eingespieltes Team

Ein Ameisenvolk funktioniert wie eine perfekt organisierte Mini-Stadt. Bei der roten Waldameise können 100'000 bis zu 1 Million Tiere zusammenleben! Und jede von ihnen weiss genau, was sie zu tun hat. Die Arbeiterinnen erledigen fast alles: Sie kümmern sich um die jungen Ameisen, holen Nahrung, reparieren das Nest und verteidigen es gegen Eindringlinge. Im Zentrum stehen die Königinnen. Manche Völker haben nur eine, andere mehrere. Die Königin der Roten Waldameise legt bis zu 300 Eier pro Tag – und das über viele Jahre hinweg. Da sie 10 bis 20 Jahre alt werden kann, produziert sie im Laufe ihres Lebens bis zu eine Million Eier. Ohne sie gäbe es keine neue Generation und das Volk würde nach und nach verschwinden.

Warum Ameisen wichtig für die Natur sind

Ameisen arbeiten unermüdlich – und dabei leisten sie für unsere Umwelt wichtige Beiträge:

• Ihre Tunnel und Kammern lockern den Boden, sodass Wasser und Luft besser eindringen können.
• Sie tragen Samen umher und sorgen dafür, dass neue Pflanzen wachsen.
• Sie fressen viele Insekten, die Pflanzen schaden könnten.
• Gleichzeitig sind Ameisen selbst eine wichtige Nahrungsquelle für viele Tiere.