Stell dir einen riesigen grünen Teppich vor, so gross, dass er sich über neun Länder ausbreitet. Genau das ist der Amazonas-Regenwald. Er liegt vor allem in Brasilien, aber auch in Ländern wie Peru, Ecuador, Kolumbien und Venezuela. Zusammen ist er so gross wie ganz Europa!

Im Herzen dieses Waldes fliesst der Amazonas-Fluss. Er ist einer der längsten und wasserreichsten Flüsse der Welt. An manchen Stellen ist er so breit, dass man das andere Ufer kaum sehen kann. Viele Menschen nennen ihn deshalb „den Fluss, der das Meer füttert“.

Einzigartiger Lebensraum

Der Amazonas ist voller Leben. Hier wachsen unzählige Pflanzen, manche gibt es nur hier. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es über 40.000 Pflanzenarten gibt. Viele davon können Medizin liefern oder uns mit neuen Ideen für Technik helfen. Auch Tiere fühlen sich hier wohl: Faultiere hängen gemütlich an Ästen, bunte Papageien kreischen laut, und im Wasser schwimmen rosa Delfine. Es gibt über 400 Säugetierarten und mehr als 1.300 Vogelarten. Und jedes Jahr werden immer wieder neue Tierarten entdeckt.

Aber nicht nur Tiere und Pflanzen leben im Amazonas. Hier wohnen auch viele indigene Völker. Manche von ihnen leben so, wie ihre Vorfahren es seit hunderten Jahren getan haben, ohne Strassen, Autos oder Strom. Sie kennen sich im Wald gut aus und wissen, welche Pflanzen heilend und welche gefährlich sind.

Lunge der Erde

Leider ist der Amazonas in Gefahr. Jeden Tag werden grosse Flächen abgeholzt, um Platz für Weiden oder Felder zu schaffen. Das ist ein Problem, weil der Regenwald wie die Lunge der Erde funktioniert. Die Bäume des Regenwalds produzieren einen grossen Teil des Sauerstoffs, den wir atmen, und speichern riesige Mengen an Kohlenstoff, der sonst unser Klima erwärmen würde.