Tobias Krieger fährt mit einem Hochrad eine Straße entlang.
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Die Erfindung des Fahrrads - Von der Naturkatastrophe zu genialer Erfindung

03.06.2025
Louisa Sodige
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Im Jahr 1815 kam es zu einer verheerenden Naturkatastrophe. Auf der Insel Sumbawa brach der Vulkan Tambora aus. Dies war der Auslöser für die Erfindung eines heute nur allzu bekannten Fortbewegungsmittels: Das Fahrrad.

Das Wichtigste in Kürze

Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:

  • Der Anfang: Nach einem Vulkanausbruch gab es Futtermangel für Pferde. Deshalb erfand Karl Drais ein zweirädriges Fahrzeug ohne Pedale.
  • Erfindung der Pedale und das Hochrad: Etwa 40 Jahre später wurden Pedale direkt ans Vorderrad gebaut. Daraus entstand das Hochrad mit grossem Vorderrad – es war schneller, aber auch gefährlich wegen der Höhe.
  • E-Fahrräder: Mit dem Sicherheitsfahrrad wurden die Räder wieder gleich gross, und der Kettenantrieb wurde erfunden. Heute gibt es sogar E-Fahrräder, bei denen ein Motor beim Treten hilft – dies ist besonders praktisch für lange oder bergige Strecken.

Was hat ein Vulkanausbruch mit der Erfindung des Fahrrads zu tun?

Als 1815 die Asche von Tambora in die Luft gewirbelt wurde, wurde es finster. Für fast ein ganzes Jahr konnte die Sonne kaum an die Erdoberfläche vordringen. Man nannte es auch «das Jahr ohne Sommer». Es gab erhebliche Ernteausfälle. Das führte dazu, dass weniger Futter für Arbeitstiere übrig war. So kam Karl Drais 1817 auf die Idee, eine sogenannte «Laufmaschine» oder «Draisine» zu bauen. Ein zweirädriges, lenkbares Holzgestell, ähnlich wie ein Laufrad. Es war ein Transportmittel, das nicht gefüttert werden musste.

Pedale am Fahrrad

Etwa 40 Jahre später kam eine neue Idee auf: Pedale. Sie wurden an das Vorderrad gebaut. So musste man sich nicht mehr mit den Füssen am Boden abstossen, sondern konnte sich bequemer und schneller fortbewegen. Je grösser das Vorderrad war, desto weiter kam man mit einer Pedalumdrehung – und fuhr dadurch schneller als zuvor. Es wurde Hochrad genannt. Die Hochräder hatten ein grosses Vorderrad und ein kleines Hinterrad. Weil die Pedale direkt am Vorderrad angebracht waren, bedeutete dies, dass je grösser das Vorderrad war, desto weiter kam man mit einer Pedalumdrehung und damit war man schneller als zuvor. Da man beim Hochrad sehr weit oben sass, kam es oft zu schweren Stürzen mit Verletzungen.

1878 wurde das erste Sicherheitsfahrrad erfunden. Das Besondere am Sicherheitsfahrrad war, dass das Hinterrad mit einer Kette angetrieben wurde und so nun beide Räder gleich gross sein konnten.

E-Fahrräder

Neu gibt es auch elektrisch angetriebene Fahrräder. Hierbei wird der Fahrer elektronisch unterstützt und kann so leichter bergauf fahren, längere Strecken mit weniger Ermüdung zurücklegen und schneller fahren. Für E-Fahrräder gibt es im Strassenverkehr zusätzliche Regelungen.

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