
Die Schweizer Fussballerinnen begeistern – was wir davon lernen können
Die Frauenfussball Europameisterschaft 2025 neigt sich diese Woche zu Ende. Die Schweizer Nationalmannschaft ist gegen den aktuellen Weltmeister Spanien im Viertelfinal ausgeschieden. Was sie aber in der Schweiz trotz des Ausscheidens für eine Euphorie ausgelöst und für viel Goodwill gesorgt hat, wird unvergessen bleiben. Die Verantwortlichen sind gefordert, diesen Hype aufrechtzuerhalten.
Eigentlich fällt das Fazit resultatmässig nüchtern aus: Von vier ausgetragenen Spielen hat die Frauen-Nati lediglich eines gewonnen, einmal unentschieden gespielt und zweimal verloren. Also eigentlich kein Grund übermütig zu sein. Und dennoch haben die Schweizer Fussballerinnen mit ihren mitreissenden Auftritten eine noch nie dagewesene Euphorie geweckt. Wie kommt das?
Die entscheidende Szene
Die das Turnier aus Schweizer Sicht entscheidende Szene spielte sich im Spiel der Schweiz gegen Finnland ab. In der 79. Minute erhält Finnland einen Penalty zugesprochen und versenkt ihn zur 1:0-Führung. Nur noch 10 Minuten und etwas wenig Nachspielzeit bleibt zu spielen. Wie soll die Schweiz in diesen verbleibenden Minuten etwas schaffen, das sie in 80 Minuten nicht schuf?
Aber sie schaffte es! Ikone Alisha Lehmann – eben erst eingewechselt, spielt am rechten Flügel auf die erfahrene Ana-Maria Crnogorčević, diese leitet rasch weiter zu Géradine Reuteler, die angebraust kam und sofort versucht abzuschliessen oder zumindest scharf auf den weiteren Pfosten zielt, wo sich Riola Xhemaili unaufhaltsam in den Ball wirft und zum unglaublich umjubelten Ausgleich einschiesst. Die Schweiz im Freudentaumel!
Wenn sogar die Weltmeisterinnen Spalier stehen
Es war ein unerwarteter Kraftakt, der Spielintelligenz, Dynamik, Cleverness, Tempo, unbändigen Willen und eine Mannschaftsleistung umfasste, wie man das bisher kaum kannte. Spätestens bei dieser Szene schwappte die Euphorie vollends auf die Schweizer Bevölkerung über. Wie viele von Euch Mädchen – und auch Buben – wünschen sich eines Tages vor so einem mitgehenden Publikum auftreten zu können? Oder trotz einer Niederlage, wie nach dem Viertelfinalspiel gegen Spanien – derart gefeiert zu werden, wie dies die Zuschauer*innen am letzten Freitag in Bern taten? Wo sogar die aktuellen Weltmeisterinnen aus Spanien für die Schweizer Nati Spalier standen.
Wir alle sind gefordert
Nun sind der Schweizerische Fussballverband, die Vereine und Mannschaften gefordert. Sie müssen die Euphorie mitnehmen, den Mädchen und Frauen gleichwertige Strukturen, Aufmerksamkeiten und Projekte zur Verfügung stellen, wie sie bisher den Männern vorbehalten blieben. Allerdings ist es so, dass heute bei vielen Vereinen die nötige Infrastruktur, Trainer*innen und auch das Wissen noch fehlen. Daran muss nun mit Vehemenz gearbeitet werden.
Aber auch Du bist gefordert. Eines ist klar: So weit wie Captain Lia Wälti und Co. kommst Du nicht mit Computerspielen und Zeit am Smartphone vertrödeln. So weit kommt man nur mit regelmässigem, konzentriertem und teilweise auch hartem Training. Wobei in erster Linie die Freude am Fussball da sein muss. Heute gibt es fast in jedem grösseren Dorf einen Fussballplatz oder mindestens eine Spielwiese, wo Du Dich mit Deinen „Gspänli“ und einem Fussball unterhalten und spielen kannst. Oder dann schliesse Dich einem Verein an, wo Du Dich entsprechend weiterentwickeln kannst. Nicht zuletzt sind auch die Eltern gefordert, die Kinder zu motivieren und sie draussen (Fussball)spielen zu lassen. Packen wir es alle an!
Nun bist du dran
Hast Du die Spiele der Frauenfussball Europameisterschaft mitverfolgt?
Auf welche Mannschaft hast Du am meisten geschaut?
Welche Spielerin hat Dich am meisten fasziniert?
Möchtest Du auch einmal Teil einer solchen mitreissenden Nationalmannschaft sein?
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