
Erlebnisbericht: Kinder der Welt Teil 5
Kamerun liegt in Zentralafrika. Der Wohnort von Adeline liegt etwa 50 Kilometer von der Hauptstadt Yaoundé entfernt. Es ist ein kleiner Ort mit weniger als 10.000 Einwohnern in der Region Centre, der vor allem von der Landwirtschaft mit Schwerpunkt Kakaoanbau lebt.
Das Wichtigste in Kürze
Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:
- Adeline lebt in Djame, Kamerun.
- Basteln und die Natur sind ihre Leidenschaft.
- Sie möchte einmal Ärztin werden.
Adelines Heimat in Kamerun
Kamerun liegt in Zentralafrika. Der Wohnort von Adeline liegt etwa 50 Kilometer von der Hauptstadt Yaoundé entfernt. Es ist ein kleiner Ort mit weniger als 10.000 Einwohnern in der Region Centre, der vor allem von der Landwirtschaft mit Schwerpunkt Kakaoanbau lebt. Adelines Vater hat in Deutschland studiert und ist einer der bekanntesten Imker Afrikas. Daher auch Adelines Liebe zur Natur. Sie liebt es, in den schulfreien Wochen mit ihrem Vater im Freien zu sein, sich um die Bienen zu kümmern und ihm dabei zu helfen, neue Bienenkästen zu bauen. Sie hält eigene Bienen und freut sich, ihr Wissen mit Schulkolleg*innen zu teilen.
Ein Alltag voller Schule und Tiere
Adeline ist elf Jahre alt und wohnt mit ihren Eltern und vier Geschwistern in einem eigenen Haus. Sie teilt sich ein Zimmer mit einer älteren Schwester. Ausserhalb der Schulzeit hilft sie nicht nur ihrem Vater bei der Bienenzucht, sondern kümmert sich zusammen mit ihren Brüdern auch um die Aufzucht der Hasen, Ziegen und Hühner. Die Tiere werden von den Kindern noch vor der Schule gefüttert.
Die Schule beginnt morgens um 7:30 Uhr und endet mittags um 14:00 Uhr. Den Kindern werden zwei Pausen gegeben. Die zweisprachige Schule befindet sich rund drei Kilometer von ihrem Zuhause entfernt. Am Morgen bringt ihr Vater sie und ihre beiden kleineren Brüder mit dem Motorrad zur Schule.
Der Vater gibt jedem Kind an jedem Schultag 250 FCFA (Zentralafrikanischer Franc). Das sind rund 35 Rappen. Mit diesem Geld kaufen sie sich in der grossen Pause etwas zu essen, zum Beispiel ein Croissant oder ein Brötchen mit Schokoladenfüllung. Den Nachhauseweg geht sie zu Fuss mit ihren Brüdern und weiteren Schüler*innen aus dem Dorf. Es gibt immer wieder lustige Situationen, doch als Älteste der Gruppe ist sie für die jüngeren Kinder verantwortlich. Ihre Klasse hat 25 Schüler*innen, und sie mag die Fächer Biologie und Sport am liebsten.
Familienleben und Freizeit
Die Kinder kommen hungrig nach Hause und freuen sich, wenn ihre Mutter Couscous mit Fleisch oder Fisch gekocht hat. Wichtig dabei ist die Sosse Gombo. Dabei handelt es sich um eine dickflüssige Sosse aus frischen und getrockneten Okraschoten. Zum Trinken gibt es immer frisches Wasser.
Nach dem Mittagessen hilft Adeline der Mutter beim Abwasch, räumt ihr Zimmer auf und kümmert sich um den Jüngsten der Familie, ihren acht Monate alten Bruder. Wenn der Kleine schläft und die Hausaufgaben erledigt sind, spielt sie draussen mit ihren Freund*innen.
Kamerun zeigen und stolz sein
Der Tourismussektor bewirbt Kamerun als die Schweiz Afrikas: «Wir haben feinsandige Strände und viele Nationalparks, in denen Tiere wie Elefanten, Affen und Gazellen leben». Adeline meint: «In meinem Dorf NDjame würde ich jedem Besucher voller Stolz unsere Bienenstöcke, unseren Obstgarten und meine Tiere zeigen. Die kamerunische Küche ist sehr schmackhaft. Ausser Couscous würde ich den Besuchern gekochte und frittierte Bananen servieren. Auch der Kuchen aus frischen Bohnen, den meine Mutter zubereitet, ist sehr lecker.
Wir in Afrika sind eine grosse Familie. Bereits als Kinder helfen wir unseren Eltern im Haus und im Garten. Wir kümmern uns um die jüngeren Geschwister und freuen uns an der Schönheit der Natur. Wir sind glücklich, draussen spielen zu dürfen, und schlafen zufrieden ein. Ich freue mich jeden Tag, früh aufzustehen und mich vor der Schule um meine Tiere zu kümmern. Ein Handy? Ja, mein Vater hat so ein Telefon, aber wir Kinder brauchen so etwas nicht».
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