
Felssturz in Blatten
Stellt euch vor, ihr müsst euer Zuhause verlassen, weil ein Berg oberhalb eures Dorfs ins Rutschen kommt. Ihr dürft für eine gewisse Zeit nicht mehr nach Hause und wisst auch nicht, ob ihr euer Zuhause wieder einmal so vorfinden werdet, wie ihr es verlassen habt. Genau das mussten die Menschen in der letzten Woche – und in Brienz (Graubünden) sogar schon zweimal – erleben.
Vor über einer Woche wurden die Menschen in Blatten evakuiert. Am Montag, 19. Mai 2025 musste das Dorf Blatten im Wallis geräumt werden – das heisst alle Menschen, aber auch Tiere mussten den Ort verlassen. Der Grund dafür ist ein Berg, unweit von Blatten entfernt, der in Bewegung ist.
Ein Felssturz und ein Gletscher, der sich schnell bewegt
Der Berg „Kleines Nesthorn“ wird schon länger beobachtet und überwacht. Denn er bewegt sich. Nun sind schon mehr als 1,5 Millionen Kubikmeter Felsen abgebrochen – das ist so viel, dass damit fast 3.000 Schwimmbäder gefüllt werden könnten! Die Steine sind zum Teil auf einen Gletscher gefallen und gerutscht, der Birchgletscher heisst.
Weil so viele Felsen auf dem Gletscher gelandet sind, drückt das schwere Geröll auf das Eis. Der Gletscher bewegt sich jetzt viel schneller als sonst – bis zu drei Meter jeden Tag! Fachleute haben Angst, dass ein Teil des Gletschers abbrechen und ins Tal rutschen könnte. Das wäre sehr gefährlich für das ganze Dorf. Deshalb mussten alle Menschen und Tiere in Blatten ihre Häuser verlassen und in Sicherheit gebracht werden. Die Behörden beobachten den Berg und den Gletscher jetzt mit Kameras, damit sie sofort merken, wenn sich etwas verändert.
Aber warum passiert so etwas?
Berge bestehen aus Felsen, die manchmal durch Regen, Schnee oder Hitze Risse bekommen können. Wenn das Gestein zu locker wird, kann es abrutschen – das wird Felssturz genannt. Wenn zusätzlich viel Schnee schmilzt oder es häufig regnet, wird der Boden noch instabiler. Durch den Klimawandel wurden diese Prozesse zum Teil noch beschleunigt.
Im Moment hoffen alle, dass nicht noch mehr Felsen abbrechen und dass der Gletscher hält. Aber für die Menschen in Blatten heisst es erst einmal: abwarten und zusammenhalten. Viele helfen sich gegenseitig und passen auf ihre Tiere auf. So zeigt das Dorf, wie wichtig Zusammenhalt in schwierigen Zeiten ist.
Nun bist du dran
Hast du vom Felssturz in Blatten gehört?
Was würdest du mitnehmen, wenn du dein Zuhause schnell verlassen
müsstest und nicht wüsstest, ob du je wieder zurück kannst?
Frage nach, bilde dir deine Meinung, sprich darüber – und melde dich doch auch bei uns. Entweder mit auf Facebook oder durch unser Kontaktformular. Wir freuen uns auf Rückmeldungen.
Helfen Sie uns, Chinderzytig werbefrei und frei zugänglich zu halten!
Wir von der Chinderzytig möchten die Lesefreudigkeit fördern und nicht einschränken. Deshalb stellen wir unseren Inhalt gratis zur Verfügung.
Unterstütze uns