Nach der Bildung eines Sees an den letzten Häusern des Dorfes Blatten, Sonntag, 1. Juni 2025, wurden Rückhaltedämme am Wasser der Lonza errichtet, das über Schlamm und Stein fließt.
KEYSTONE
Leseniveau:

In Blatten rutschte der Berg ins Tal

04.06.2025
Camila Gonçalves
Artikel anhören

In den letzten Wochen haben sich am Berg “Kleines Nesthorn” grosse Felsmassen gelöst und sind auf den darunterliegenden Birchgletscher gefallen. Das viele Gewicht hat den Gletscher ins Rutschen gebracht. Am 28. Mai 2025 ist schliesslich eine riesige Menge aus Eis, Felsen und Erde ins Tal gestürzt und hat fast das ganze Dorf Blatten verschüttet.

Zum Glück hatten Forscher*innen und die Behörden schon vorher bemerkt, dass der Berg sich bewegt. Deshalb wurden alle 300 Menschen und sogar die Tiere aus dem Dorf rechtzeitig evakuiert. Sogar eine lahme Kuh namens Loni wurde mit einem Helikopter ausgeflogen. Durch den Erdrutsch wurde der Fluss Lonza gestaut, das Wasser konnte also nicht mehr abfliessen und bildete einen neuen See. Die Behörden beobachten die Situation genau, weil es durch den See zu Überschwemmungen kommen könnte. Im Moment scheint sich der Wasserspiegel jedoch wieder zu senken. Somit wird die Gefahr einer grossen Flutwelle im Moment eher als gering eingeschätzt.

Was könnten Gründe für den Bergrutsch sein und wie geht es voraussichtlich weiter?

Ein möglicher Auslöser für einen solchen Rutsch ist der Klimawandel. Durch den Klimawandel wird es wärmer und das Eis in den Bergen schmilzt. Dadurch wird der Boden instabil und es können leichter Felsen abrutschen. Beispielsweise kam es im Graubünden in den letzten Jahren zu kleineren, aber ähnlichen Bergrutschen. Auch dabei könnte ein Zusammenhang zum Klimawandel bestehen.

Im Moment darf noch niemand das abgesperrte Gebiet betreten, weil vom Kleinen Nesthorn immer noch Geröll runterfällt. Der Berg ist weiterhin in Bewegung, daher ist nicht absehbar, wann das Gebiet wieder betreten werden kann.

Obwohl das Dorf Blatten stark beschädigt wurde, sind die Menschen entschlossen, es wieder aufzubauen. Die Schweizer Regierung und Helfer*innen unterstützen sie dabei. Solange nicht mit dem Wiederaufbau begonnen werden kann, gibt es viele Menschen und Organisationen, die die Betroffenen unterstützen und in der Gegend helfen. Beispielsweise hilft die Air Zermatt (eine Fluggesellschaft mit Sitz im Wallis) mit Helikoptern, im Fluss und in betroffenen Bächen grosses Geröll und Baumstämme zu entfernen. Der Zivilschutz sperrt gefährliche Wanderwege rund um Blatten ab und beobachtet das Gebiet. Auch die Feuerwehr ist im Einsatz und wird vielseitig eingesetzt. Einige Feuerwehrleute helfen bei der Beobachtung mit, während andere beispielsweise bei der Air Zermatt unterstützen.

Nun bist du dran

Was löst dieser Artikel für Gefühle in dir aus?

Kennst du vielleicht Menschen aus dem Lötschental, in dem auch Blatten liegt?

Hast du auch noch eine Idee, wie den betroffenen Menschen geholfen werden könnte?

Frage nach, bilde dir deine Meinung, sprich darüber – und melde dich doch auch bei uns. Entweder mit auf Facebook oder durch unser Kontaktformular. Wir freuen uns auf Rückmeldungen.

Helfen Sie uns, Chinderzytig werbefrei und frei zugänglich zu halten!

Wir von der Chinderzytig möchten die Lesefreudigkeit fördern und nicht einschränken. Deshalb stellen wir unseren Inhalt gratis zur Verfügung.

Unterstütze uns