Eine Bitcoin-Münze liegt auf einem Bildschirm, der den Bitcoin - US-Dollar Kurs zeigt.
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Kryptogeld wird salonfähig

30.01.2025
Emil Georg Hager
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Franken, Euro oder Dollar sagen dir bestimmt etwas. Aber hast du auch schon einmal etwas von Krypto, Bitcoin, Ethereum oder Ripple, usw. gehört? Dies sind neue digitale Währungen, die in den letzten Jahren in die weltweite Finanzwelt eingedrungen sind und bereits sehr grosse Spuren hinterlassen haben. Die Banken hatten anfänglich keine Freude daran, versuchen nun jedoch, sich irgendwie damit zu arrangieren.

Das Wichtigste in Kürze

Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:

  • Kryptogeld ist eine Währung ohne Banken und Regierungen.
  • Bitcoin ist die heute bekannteste Kryptowährung.
  • Geduld - und nur so viel investieren, wie man verkraften kann.

Banken zittern, Spekulanten jubeln: Aber was steckt wirklich hinter Bitcoin, Ethereum und Co.? Anders als herkömmliches Geld werden Kryptos nicht von einer zentralen Instanz wie einer Bank oder einer Regierung kontrolliert. Stattdessen verteilt sich die Kontrolle auf ein grosses Netzwerk von Computern. Kryptowährungen sind digitale Zahlungsmittel, die auf der Blockchain-Technologie basieren. Sie ermöglichen schnelle, grenzüberschreitende Transaktionen und zeichnen sich durch ihre Dezentralisierung aus.

Wer ist Satoshi Nakamoto?

Früher waren Kryptowährungen ein Phänomen des Darknets, doch mittlerweile sind sie in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Im Grunde handelt es sich bei Kryptowährungen um eine revolutionäre Technik, die das Potenzial hat, das traditionelle Finanzsystem zu verändern. Im Jahr 2008 veröffentlichte eine Person oder eine Gruppe unter dem japanischen Namen „Satoshi Nakamoto“ einen Vorschlag für eine dezentral verwaltete Währung, vollständig befreit vom Zugriff der Staaten und Banken. Bis heute weiss niemand, wer Satoshi Nakamoto ist.

Offiziell akzeptierte Währungen

“Die Idee dahinter war, dass es zwei Parteien ermöglicht, direkt und ohne Bank dazwischen miteinander zu handeln“, schrieb der Unbekannte namens Nakamoto damals. Programmierer*innen und andere Enthusiasten griffen die Vision auf. 2009 wurde die Idee in die Tat umgesetzt. Daraus entstand schliesslich der Bitcoin, der heute die mit Abstand bekannteste Kryptowährung ist.

Inzwischen haben sich Kryptos in offiziell akzeptierte Währungen gewandelt. Damit kann man seit 2021 im Kanton Zug oder heute auch in der Stadt Lugano seine Steuern bezahlen. Mittlerweile akzeptieren über 85’000 Händler in der Schweiz die Begleichung in Kryptowährungen. Und: Ein privates Komitee hat Ende 2024 offiziell eine Volksinitiative lanciert, die die Schweizerische Nationalbank (SNB) zu Bitcoin-Investments verpflichten will. Bitcoin & Co. werden salonfähig.

Gefahren und Gewinne

Wer sein Geld in Kryptowährungen investieren will, sollte sich trotzdem an eine einfache Regel halten: Nicht mehr investieren, als man auch als Verlust verkraften könnte. Diese Währungen sind volatil, was heisst, dass sie starken Schwankungen unterworfen sind – aber auch grosse Gewinne generieren können. So kaufte man vor einem Jahr einen Bitcoin für 45,000 Dollar. Heute bezahlt man dafür bereits 106,000 Dollar. Der Wert hat sich innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. An einer kürzlich in St. Moritz abgehaltenen Konferenz gingen die Teilnehmer davon aus, dass der Bitcoin in einem Jahr bei 235,000 Dollar gehandelt werden wird. Aber Prognosen lagen schon öfter falsch. Als die Währung vor etwa 4 Jahren bei 60,000 Dollar lag, sackte sie kurz danach wieder auf unter 20,000 Dollar ab. Die Devise lautet also: Nur investieren, was man verkraften kann, Geduld haben und erst abheben, wenn ein gesetztes Gewinnziel erreicht ist.

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