Ein Kind aufgenommen am Montag, 19. Juni 2017, während einer Nahrungsmittelverteilung in North Horr im Norden Kenias.
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Rauch raus, Spaghetti rein: Die neue Schulküche in Kenia

11.12.2025
Joshua Schmidli
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Fortsetzung der Artikelserie zur Harrison’s Primary School. In Mshomoroni bekommen viele Kinder zuhause nur eine oder höchstens zwei Mahlzeiten am Tag. Morgens kommen sie hungrig und müde zur Schule. Deshalb gibt es für alle zur Begrüssung zuerst ein warmes Porridge. Das gibt Kraft – und mit einem vollen Bauch lernt man einfach besser, oder nicht?

Das Wichtigste in Kürze

Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:

  • Früher wurde in einer winzigen Blechhütte auf Holz gekocht – mit viel Rauch und wenig Hygiene.
  • Mit Hilfe aus der Schweiz entstand eine richtige Küche mit Herd und Spüle.
  • Jeden Morgen bekommen die Kinder zur Begrüssung ein warmes Porridge, damit sie fleissig lernen können.

Bevor die neue Küche gebaut wurde, kochten die Frauen der Schule in einer winzigen Blechhütte. Dort brannte ein Holzfeuer auf dem Boden. Der Rauch war so stark, dass er in den Augen brannte. Oft musste man während des Kochens husten oder sogar nach draussen gehen, um Luft zu holen. Platz gab es kaum: Töpfe, Brennholz und Wasserkanister standen überall herum, und besonders sauber war es auch nicht.

Als Joshua das zum ersten Mal sah, war für ihn klar: Hier muss sofort etwas verbessert werden. Noch bevor der grosse Küchenausbau geplant wurde, liess er als erstes eine Fensteröffnung einbauen, damit der Rauch überhaupt entweichen konnte. Das war eine riesige Erleichterung – aber natürlich nur ein Notbehelf. Eine richtige Küche musste her.

Der Bau der neuen Küche

Mit einer Sammelaktion in der Schweiz konnte genügend Geld beschafft werden, um eine stabile Schulküche zu bauen. Zuerst wurden Mauern hochgezogen, dann ein Dach, es folgten ein Kochherd, ein Spülbereich und ein Servierfenster. Strom bekommt die Küche von der Solaranlage auf dem Dach, Trinkwasser wird aus gefiltertem Regenwasser gewonnen. Aber mehr dazu erfährst du im nächsten Artikel.

Zur Einweihung gab es ein ganz besonderes Essen: Spaghetti! Für viele Kinder war das neu, und sie strahlten über das ganze Gesicht. Heute riecht es jeden Mittag nach Maisbrei, Reis, Bohnen, Kohl oder Spinat.

Porridge – das Frühstück der Kinder

So kannst du das Porridge nachkochen: Bring 5½ Tassen Wasser zum Kochen und rühre 1 Tasse Maismehl ein. Lass den Brei zugedeckt etwa 30 Minuten köcheln, danach ½ Tasse Milch, Zucker oder Honig beigeben. Vor dem Servieren ziehst du den Saft einer Zitrone darunter.

Willst du unterstützen? Wir haben eine Idee

Noch ist die Schule nicht ganz gefestigt. Der Bedarf ist riesig. Wieso nicht eine Spendensammlung mit eurer Klasse organisieren – passend zur spendenfreudigen Weihnachtszeit? Sprecht mit euren Lehrpersonen darüber, produziert etwas Tolles (zum Beispiel Güetzi), verkauft diese und spendet doch einen Teil zum Wohl der Kinder in Kenia. Kleiner Aufwand für euch, grosse Wirkung für sie.

Übrigens: Im Januar folgt der dritte und letzte Teil – und zusätzlich erfahrt ihr auf SRF in der Sendung «SRF bi de Lüt» mehr über Joshua, seine Vision und die Harrison’s Primary School. Weitere Informationen: https://harrisonsprimaryschool.com/

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