
Sukkulenten, Pflanzen mit wenig Wasserbedarf
Die meisten Sukkulenten wachsen ursprünglich in wasserarmen und meist warmen bis heissen Gegenden. Im Winter wird es dort kaum unter null Grad kalt. Sie sind lichthungrig und Meister im Speichern von Wasser in ihren Geweben.
In Sukkulenten-Sammlungen sind die Pflanzen deshalb in Gewächshäusern untergebracht, damit sie nicht erfrieren. Die weltweit grösste Sammlung ist seit 1931 in Zürich, wo auch regelmässig Führungen für Kinder und Jugendliche stattfinden.
Das Wichtigste in Kürze
Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:
- Sukkulenten wachsen in wasserarmen, warmen bis heissen Gegenden.
- Sukkulent bedeutet in der Pflanzenkunde saftreich und fleischig.
- Kakteen sind die wohl bekanntesten Sukkulenten und sind meistens dicht und bunt bestachelt.
- Einige Sukkulenten können gegessen werden und haben auch in der Naturmedizin Verwendung gefunden.
- Die Sukkulente mit dem Namen Königin der Nacht – sie blüht nur eine Nacht – hat in diesen Nächten im Juni ihren Auftritt.
Sukkulenten
Sukkulenten speichern Wasser im Stamm, in den Blättern und in den Wurzeln. Sie sind häufig an Orten anzutreffen, wo immer wieder Wassermangel herrscht. Über ein weitverzweigtes Wurzelwerk, das flach an der Erdoberfläche ausgebreitet ist, nehmen sie Wasser auf, bevor dieses auf dem harten Boden schnell abläuft. Sukkulenten nutzen aber auch geringe Feuchtigkeit der Nebelwüsten. Bekannt dafür sind die Küstenwüsten von Peru und Chile und die Küstensteppen in Südkalifornien und der Namibwüste im Süden Afrikas. Sukkulenten sind Meister im Aufnehmen von kleinsten Wassermengen. Das mühsam eroberte Wasser wird im Pflanzenkörper in besonderen Geweben gespeichert. Die Pflanze wird durch dieses Wassergewebe dick, fleischig und saftig, d.h. sukkulent. Das hohe Lichtangebot in den Trockengebieten, wo die Sukkulenten bevorzugt wachsen, hat zur Folge, dass Sukkulenten sehr lichthungrig sind und Gewächshäuser oder private Liebhaber darauf achten müssen.
Zu den Sukkulenten gehören Kakteengewächse, Aloen und Agaven, Dickblattgewächse und besondere Arten von weiteren Pflanzengewächsen. Sukkulenten sind die abwechslungsreichsten Pflanzen und teils von verblüffender Gestalt. Sie überraschen mit ihren herrlichen Blüten und vor allem Kakteen mit vielen und farbigen Stacheln.
Kaktus oder Sukkulente? Nicht jede Sukkulente ist ein Kaktus, aber jeder Kaktus ist eine Sukkulente. Der wesentliche Unterschied ist, dass Kakteen Areolen (knotige Strukturen) bilden, daraus entwickeln sich Stacheln, die sie vor Fressfeinden schützen. Kakteen und Agaven sind u.a. in den Südstaaten, den USA, Mexiko, Mittelamerika und Südamerika und Westindien zuhause. Agaven besitzen in den Blättern sehr reissfeste Fasern, aus denen die Faser Sisal gewonnen wird. Sisal wird zur Herstellung von Seilen und Tauen oder Teppichen verwendet. Die Aloen sind im arabischen Raum, im Mittelmeerraum, auf den Kanarischen Inseln und in Südafrika anzutreffen und werden auch medizinisch verwendet.
Essbare Sukkulenten
Die meisten Sukkulenten sind ungiftig und können auch gegessen werden. Die Drachenfrucht ist eine von vielen essbaren Sukkulenten. Viele Kakteen sind ebenfalls nach Entfernen der Dornen küchenfertig und können nach unterschiedlichen Rezepten zubereitet werden. Ob sie schmecken, ist vom Rezept abhängig oder wohl eher Geschmackssache. Sukkulenten - die Nahrung der Zukunft? Seit dem 14. Juni bis zum 13. Juli 2025 bietet die BOTANICA 2025 in 26 botanischen Gärten in der Schweiz Interessantes zum Thema „Nahrungspflanzen“ an. Sie stellt Pflanzen aus unterschiedlichen Klimaregionen unserer Erde vor und geht der Frage nach, welche Zusammenhänge zwischen Artenvielfalt, dem Klimawandel und unserer Ernährung bestehen.
Sukkulenten mit Heilkräften
Die Aloen sind mittlerweile wohl die bekanntesten Heilpflanzen. Vor allem in der Naturkosmetik finden sie für unzählige Hautleiden Verwendung und werden auch als Anti-Aging-Booster eingesetzt. Den Geldbaum kennt man auch als Pflanze zuhause. Wenige wissen aber, dass er als Nahrungsmittel und Heilmittel genutzt wird. In Südafrika, wo er beheimatet ist, verwenden ihn ursprüngliche Volksstämme als Medizin für diverse Beschwerden. Der Königin der Nacht wird in der Naturmedizin ein grosse Bedeutung beigemessen. Sie soll unter anderem bei Rheuma und Herzbeschwerden helfen. Aus der Pflanze werden Tinkturen oder eine Art Tee hergestellt, welche dann äusserlich bzw. innerlich angewendet werden können.
Königin der Nacht
Eine unscheinbare Pflanze mit langen, dornigen Trieben - bis sie einen spektakulären Auftritt bietet. Sie blüht und duftet nur eine Nacht, bis Mitternacht, danach verwelken die Blüten bis zum Morgengrauen. Die Blüten gehören zu den schönsten und grössten unter den Kakteengewächsen. Sie duften nach Schokolade und Vanille. Mitte/Ende Juni, sofern das Wetter mitmacht, sollte sie blühen. Die Sukkulenten-Sammlungen öffnen in diesen Nächten ihre Türen, damit wir alle daran teilnehmen können.
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