Rehe überqueren eine kleine Straße in einem Wald in Wehrheim bei Frankfurt am Main, Deutschland, Dienstag, 16. April 2024.
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Tiere in der Stadt – Rehe auf Winterthurer Friedhof

05.03.2025
Vivian Balsiger
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Auf einem Friedhof in Winterthur schlugen sich Rehe immer wieder so richtig die Bäuche voll. Aus diesem Grund fand Mitte Februar eine grosse Aktion statt, um die Rehe wieder zurück in den angrenzenden Wald zu bringen. Viel brachte diese Massnahme jedoch nicht, denn bereits eine Woche später standen die Tiere wieder auf der Matte.

Für Rehe sind Friedhöfe wie ein riesiges Buffet. Sie können dank der vielen Pflanzen auf dem Areal und den schön bepflanzten Gräbern so richtig schlemmen. Doch viele Menschen macht das sehr traurig, da sie mühevoll schöne Blumen für ihre verstorbenen Angehörigen gepflanzt haben. Rund 120 Mitarbeitende der Stadt Winterthur halfen dabei, die Tiere möglichst ruhig und ohne sie zu erschrecken, in den Wald zu lenken. Doch viel hat der Aufwand nicht gebracht: Schon eine Woche später waren drei Rehe wieder zurück auf dem Friedhof. Dass Tiere, die eigentlich in freier Wildbahn leben, in die Städte kommen, passiert immer häufiger.

Aber warum kommen Tiere in die Städte?

Vielleicht hast du auch schon einmal ein Reh, einen Fuchs oder einen Igel gesehen. Es ist zwar schwer zu glauben, aber wahr: In der Stadt leben und gedeihen oft mehr verschiedene Tiere und Pflanzen als in der freien Natur! Denn gerade in den viel bewohnten Orten gibt es viele interessante Plätze für Tiere: Grüne Parks mit vielen Büschen, die sie als Verstecke nutzen können, Gärten mit leckeren Blumen, kleine Teiche voller Frösche – und sogar winzige Mauerritzen, in denen Pflanzen wachsen! Gerade diese vielen Verstecke und Futterplätze machen die Stadt zu einem beliebten Zuhause für Tiere. Auf dem Land hingegen wird es für die Tiere immer schwieriger, da mittlerweile eine intensive Landwirtschaft herrscht. Es gibt riesige Felder, auf denen aber meistens nur eine einzige Pflanzenart wächst – das nennt man Monokultur. Früher gab es viele bunte Wiesen und Felder mit ganz unterschiedlichen Pflanzen und Tieren. Doch jetzt sind die Felder so dicht bepflanzt, dass manche Vögel dort nicht mehr landen oder Nester bauen können. Daher ziehen viele Tiere in die Stadt, wo sie mehr Platz haben. In der Stadt haben sie auch weniger Feinde, da es hier keine Jäger gibt. Zudem können sie sich in den dicht bewohnten Gegenden, dank unserer Essensreste im Müll, genüsslich und ohne Aufwand satt mampfen. Doch für die Tiere kann das sehr gefährlich werden! Stell dir vor, ein Reh steckt mit dem Kopf in einer Plastiktüte fest oder ein Vogel frisst aus Versehen einen scharfen Deckel. Deshalb ist es so wichtig, keinen Müll herumliegen zu lassen!

Nun bist du dran

Welche Tiere hast du schon in der Stadt gesehen? Hast du schon einmal ein Reh gesehen?

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