Ein Waschbaer (procyon lotor) erforscht das Objektiv einer Kamera im Tierpark Weihermaetteli in Liestal, am Mittwoch, 22. Juni, 2022.
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Wie Waschbären die Schweiz erobern

14.10.2025
Vivian Balsiger
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Wenn man sie sieht, kann man fast nicht anders, als sie süss zu finden. Waschbären wirken herzig und unschuldig. Doch so niedlich sie auch aussehen: In der Schweiz sorgen sie derzeit für mächtig Ärger.

Das Wichtigste in Kürze

Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:

  • In der Schweiz gibt es heute viel mehr Waschbären als früher.
  • Ursprünglich stammen sie aus Nordamerika. Seit den 1930er-Jahren leben sie aber auch in Europa.
  • Obwohl sie süss aussehen, können Waschbären grosse Schäden anrichten.

Waschbären stammen eigentlich aus Nordamerika. In den 1930er-Jahren kamen sie jedoch zum ersten Mal auch nach Europa. Über Deutschland breiteten sie sich nach und nach weiter aus, bis sie schliesslich auch in der Schweiz ankamen.

Was hat es mit dem Namen auf sich?

Der Name „Waschbär“ kommt daher, dass die Tierchen oft so aussehen, als würden sie ihr Futter waschen. Sie halten es mit den Vorderpfoten ins Wasser und reiben daran herum – fast wie beim Spülen! Warum sie das wirklich tun, weiss man nicht genau. Es sieht aber auf jeden Fall ziemlich witzig aus.

Süss, aber gefährlich

Früher waren Waschbären bei uns eine absolute Seltenheit und nur im Tierpark zu bewundern. Mittlerweile haben sie jedoch die halbe Schweiz erobert und sorgen ganz schön für Wirbel. Vor allem in Wäldern, Gärten oder sogar auf Dächern nisten sie sich ein. Sie sind sehr geschickt im Klettern und können problemlos Regenrinnen, Bäume oder Hausfassaden hochkraxeln.

Das Problem: Auf der Suche nach Futter richten sie oft grossen Schaden an. Sie zerstören Hausdächer, zerkratzen Autos, wühlen in Gärten und reissen sogar Hausisolationen auf. Manchmal jagen sie auch Vögel, fressen Vogeleier – und in seltenen Fällen greifen sie sogar Katzen an!

In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der Waschbären in der Schweiz stark gestiegen. Besonders im Kanton Aargau wurden zehnmal so viele Waschbären gesichtet wie noch im Jahr 2021. Die Tiere fühlen sich hier offenbar sehr wohl, denn sie finden genug Futter, haben wenige Feinde und viele Verstecke.

Was tun?

So süss sie auch aussehen: Waschbären können zur echten Plage werden. Fachleute überlegen deshalb, wie man ihre Ausbreitung stoppen oder zumindest besser kontrollieren kann, ohne den Tieren zu schaden. Es ist wichtig, dass wir lernen, mit diesen cleveren Kletterkünstlern umzugehen. Denn die süssen Tierchen fühlen sich hier sehr wohl – und sie haben nicht vor, wieder zu gehen.

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