Jenes Ochoa Rojas geht am Montag, dem 6. Februar 2023, in Donnie Pierceys Klasse an der Stonewall Elementary in Lexington, Kentucky, die Zeilen eines von ChatGPT geschriebenen Theaterstücks mit drei Szenen durch.
KEYSTONE

KI-gesteuertes Klassenzimmer

19.12.2024
Kiruthihan Srikaran
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In einer Privatschule in London wird seit September ein neues Konzept ausprobiert: ein Klassenzimmer, das komplett von künstlicher Intelligenz (KI) gesteuert wird, ohne Lehrpersonen. Diese neue Idee soll zeigen, wie KI das Lernen verändern kann, indem sie sich an die Bedürfnisse jedes Schülers anpasst und das Lernen effizienter macht.

Das Wichtigste in Kürze

Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:

  • Mithilfe von Tablets, VR-Brillen, Chatbots und Audioerklärungen wird den Schülern und Schülerinnen Unterrichtsstoff vermittelt.
  • Die KI-Technologie passt das Lernprogramm individuell an die Geschwindigkeit und den Lernstil einer einzelnen Person an.
  • Kritiker behaupten, ein KI-Klassenzimmer würde stark die Sozialkompetenzen der Schüler und Schülerinnen vernachlässigen.

VR-Brillen und 3D-Simulationen

Das Klassenzimmer einer Oberstufenklasse mit 20 Schüler*innen ist mit einer fortschrittlichen KI-Technologie ausgestattet, die den gesamten Unterrichtsprozess übernimmt. Die KI plant den Lehrstoff, vermittelt Inhalte und gibt den Lernenden in Echtzeit Rückmeldungen zu ihrem Fortschritt. Sie passt den Unterricht individuell an die Geschwindigkeit und den Lernstil jedes Einzelnen an. Dadurch sollen die Schüler*innen besser und gezielter lernen können, ohne von einer festen Unterrichtsstruktur eingeschränkt zu sein.

Die Entwickler der Technologie betonen, dass die KI nicht nur Inhalte anpasst, sondern auch helfen kann, Schwächen gezielt zu verbessern. So kann eine Person, die mit einem Thema Schwierigkeiten hat, zusätzliche Unterstützung erhalten, während eine andere, die schneller lernt, neue Herausforderungen bekommt. Das System soll dazu beitragen, den Lernprozess effektiver und angenehmer zu machen. Dank dieser Technologien können verschiedene Lerntypen optimal unterstützt werden. Visuelle Lerner*innen profitieren von 3D-Animationen und virtuellen Simulationen über VR-Brillen, während Personen, die durch Hören besser lernen mit personalisierten Audioerklärungen gefördert werden. Dabei verzichten die Klassenzimmer nicht ganz auf Lehrpersonen, der KI-Technologie stehen drei Betreuungspersonen zur Seite, welche die Klasse unterstützen.

Vernachlässigung der sozialen Kompetenzen

Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. Einige befürchten, dass der fehlende Kontakt zu echten Lehrern und Lehrerinnen die soziale und emotionale Entwicklung der Schüler*innen negativ beeinflussen könnte. Gerade in schwierigen Situationen, in denen Empathie gefragt ist, könnte die KI an ihre Grenzen stossen. Zudem wird infrage gestellt, ob eine Maschine die gleiche Verbindung zu den Lernenden aufbauen kann wie eine menschliche Lehrperson.

Bevor die Idee weiter ausgerollt wird, wird das KI-Klassenzimmer zunächst ausführlich getestet. Die Ergebnisse sollen zeigen, wie gut die Schüler*innen damit lernen, ob sie Fortschritte machen und welche Herausforderungen noch gelöst werden müssen.

Arbeitsmaterial

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