Moorlandschaften
Seit der Eiszeit sind unsere wunderschönen Moorlandschaften (Feuchtgebiete) herangewachsen. In nur hundert Jahren haben wir Menschen einen grossen Teil von ihnen zerstört. Früher dachten die Menschen, Moore seien nutzlos. Sie haben sie austrocknen lassen, haben Gräben gebaut und das Wasser abfliessen lassen. Das Erdreich (Torf) haben sie abgebaut und als Brennstoff genutzt oder um Häuser damit zu bauen. Moore gibt es in fast allen Regionen der Welt. Die ursprünglichen Moorlandschaften sollten aber aus Klimagründen überleben können.
Das Wichtigste in Kürze
Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:
- Moorlandschaften sind Feuchtgebiete, die für unser Klima wichtig sind und daher geschützt werden müssen.
- Es leben seltene Pflanzen und Tiere in den Mooren.
- Das Moor ist die Grundlage zur Bildung von Torf. Früher wurde Torf zum Heizen und zum Häuserbau verwendet.
- Torf entsteht durch das Absterben und Zersetzten von Moosen im sauerstoffarmen Wasser. Torf bindet klimaschädliche Gase.
Entstehung der Moore (Feuchtgebiete)
Lange Zeit war es ein Rätsel, wie die Moore entstanden sind. Seit dem 19. Jahrhundert weiss man, dass nach der letzten Eiszeit, als es wieder wärmer wurde, in vielen Gebieten die Moorbildung durch extreme Niederschläge begann. Auch die Eisschmelze setzte ausgiebig Wasser frei. Zahlreiche Täler und tiefer gelegene Gebiete wurden überflutet. In diesen wasserreichen Gebieten wuchsen viele feuchtigkeitsliebende Pflanzen heran. So zum Beispiel Sumpfgräser, Sumpfsträucher, Heidekrautpflanzen, etliche Beerensorten, Zwergbirken und vielerlei Torfmoos-Arten.
Entstehung und Nutzung von Torf
Ohne Torfmoose gibt es keine Moore. Diese Pflanze ist die Grundlage für die Bildung von Torf. Torfmoose wachsen immerzu nach oben weiter, während der untere Teil im Wasser abstirbt und sich zersetzt. Durch das unvollständige Zersetzen und vor allem durch den Sauerstoffmangel entsteht Torf. Moore mit intakter Torfschicht speichern doppelt so viele klimaschädliche Gase wie Wälder, wobei eine 15 Zentimeter mächtige Torfschicht etwa gleich viel Gase bindet (säubert) wie ein hundertjähriger Wald auf einer gleich grossen Fläche. Pro Jahr wächst die Torfschicht nur um etwa rund 1 Millimeter. In Gärten wurde bis anhin viel Torf als Dünger verwendet, in getrockneter Form kann er als Brennstoff eingesetzt werden, was bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts auch in der Schweiz der Fall war. Auch als Geschmacksgeber wird Torf gebraucht. Etliche Whiskys haben einen Torfgeschmack und sind sehr beliebt. Dieser Geschmack entsteht durch das Trocknen der Getreide (aus dem der Whisky hergestellt wird) über einem schwelenden Torffeuer. So erhält der Whisky den typisch rauchigen Torf-Geschmack.
Schutz der Moore
Moore gilt es unbedingt zu schützen und, wo sie ausgetrocknet sind, wieder zu vernässen. Sie erfüllen eine wertvolle Arbeit und sind sehr wichtig für das Gleichgewicht unseres Klimas. Grosse Feuchtgebiete helfen Überschwemmungen zu verhindern, können sie doch mehrere Millionen Liter Hochwasser zurückhalten. Sie filtern Regenwasser und lassen dies ins Grundwasser sickern oder geben es an Bäche ab, wo es wieder verwendet werden kann. Der Torfabbau zerstört die Lebensräume der feuchtigkeitsliebenden Pflanzen. Auch Tiere wie Kreuzottern, Frösche, Blindschleichen, Mäuse, Insekten und viele andere kleine Säugetiere sind bedroht, da sie nur in diesem für sie geeigneten Klima von Pflanzen und nährstoffreichem Wasser leben können.
Hochmoor, Niedermoor
Das Hochmoor, auch Regenmoor genannt, braucht viel Regen über das ganze Jahr verteilt. Den Namen hat es wegen der gewölbten Oberfläche, die aussehen kann wie ein kleiner Bauch. Es ist sehr wasserreich, aber nährstoffarm. Im Regenwasser gibt es keine Nährstoffe. Darum können auch nur seltene Pflanzen- und Tierarten darin leben. Das Niedermoor bildet sich in Vertiefungen, wo einst Seen und Teiche lagen, die verlandeten. In diesen Übergängen von festem Land und Wasser kann sich nährstoffreiches Wasser sammeln. Niedermoore liegen an Orten, wo Grundwasser in der Nähe ist. Pflanzen wie Schilf, Binsen und Erlenbäume haben dort gute Bedingungen zum Leben.
Erholungsraum Moore
Alle Moore nehmen eine besondere Stellung ein. Es sind Lebensräume mit einer positiven Stoffbilanz. Sie bilden mehr gute Stoffe aus Pflanzen, als zersetzt und verbraucht werden. Sie müssen unbedingt für uns und unser Klima geschützt werden. Heute stehen in der Schweiz über tausend Moore unter Naturschutz. Da grösste Moorgebiet auf der Welt liegt in Sibirien. Einige Moorlandschaften in der Schweiz: Das Moor von Rothenthurm SZ, Naturschutzgebiet Etang de la Gruère JU, Hochmoor Wolzenalp SG, Hochmoor Steinmösli BE.
Es gibt viele Wander- oder Spaziermöglichkeiten durch Moorlandschaften. Keine ist gleich wie die andere, eine ist bunt mit einer beeindruckenden Blumenpracht und grenzt an lichte Wälder. Die andere ist karg und einfarbig, der Boden von Moosen und Heidekraut bedeckt, durch den sich vielleicht ein kleiner Bach schlängelt.
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