Syrien im Chaos
Seit dem Beginn des syrischen Bürgerkriegs 2011 ist die Lage im Land sehr unübersichtlich. In den letzten Wochen haben Milizen Gebietsgewinne im Süden gemacht und sogar grosse Teile von Aleppo, der syrischen Hauptstadt, eingenommen. Der Waffenstillstand in der Region, welcher durch Russland und die Türkei vermittelt wurde, ist also zerbrochen.
Vormarsch der Rebellen
Der Vormarsch der Rebellen wird vor allem von der islamistischen Gruppe Haiat Tahrir al-Scham oder kurz HTS angeführt. Die HTS hat sich in den letzten Jahren von ihrer früheren Ausrichtung entfernt und will nicht mehr grösseren Einfluss in der Region, sondern verfolgt mittlerweile nur das Ziel, in Syrien an mehr Macht zu gelangen. Mitte letzte Woche hat die HTS nun einen Angriff gegen die syrische Armee begonnen und konnte erfolgreich verschiedene Gebiete einnehmen. Darunter auch die syrische Hauptstadt Aleppo. Zum ersten Mal seit 2016 drangen Rebellen am Wochenende in die syrische Hauptstadt ein und haben dort die Kontrolle übernommen.
Aktuelle Lage
Durch den aktuellen Erfolg der HTS haben auch andere Rebellengruppen erneute Angriffe gestartet. Eine kurdische Miliz soll am Wochenende den Flughafen von Aleppo eingenommen haben. Die Situation in Syrien ist momentan also sehr unsicher. Die Offensive gegen das Assad-Regime und seine Unterstützer hat vor allem den Süden Syriens und die strategisch wichtige Stadt Aleppo betroffen. Die Truppen des umstrittenen Regimes von Assad sind zunehmend unter Druck. Vor allem weil die wichtigsten internationalen Unterstützer des Assad-Regimes, Russland und Iran, geschwächt sind.
Weitere Entwicklungen
Die Lage in Syrien bleibt also extrem instabil, und es ist unklar, wie sich die Situation in den kommenden Wochen entwickeln wird. Es gibt Hinweise darauf, dass das Assad-Regime zwar in einigen Gebieten durch die Unterstützung von Russland und Iran gestärkt wird, aber insgesamt zunehmend an Einfluss verliert. Die weitere Unterstützung aus Russland und dem Iran könnte entscheidend für das Überleben des Regimes sein, doch diese Länder haben derzeit mit eigenen Herausforderungen zu kämpfen, was die Aussichten auf eine schnelle Stabilisierung der Lage trübt. Auch die Türkei könnte eine wichtige Rolle in den weiteren Entwicklungen spielen, da sie als direkter Nachbar von Syrien zwar kein Freund der Assad-Regierung ist, aber wahrscheinlich auch nicht will, dass das Land wieder in einen grossflächigen Bürgerkrieg gerät. Es bleibt aber abzuwarten, in welche Richtung diese jüngste Krise weitergehen wird.
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