Menschen, die durch die israelischen Militärschläge im Libanon vertrieben wurden, versammeln sich auf einer Straße in Beirut, Libanon, 01. Oktober 2024.
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Bricht im Libanon ein Krieg aus?

2.10.2024
Camila Gonçalves
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Was passiert gerade im Libanon? Wie steht es um die Menschen dort?

Vor etwa einem Jahr ist der Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen ausgebrochen. Als der Krieg um den Gazastreifen begann, hat sich die Hisbollah (eine islamistische Gruppe aus dem Libanon) gegen Israel positioniert und begonnen, das Land zu bombardieren. Die Hisbollah will, dass Israel aufhört den Gazastreifen zu bombardieren. Israel möchte aber nicht aufgeben, solange die Hamas noch existiert. Als Gegenreaktion attackiert Israel den Libanon.

Was passiert im Libanon?

Die Menschen im Libanon leben in kriegsähnlichen Zuständen. Bei den Luftangriffen von letzter Woche wurden mehrere hundert Menschen getötet und über tausend verletzt. Beispielsweise Sour, eine Stadt unweit der israelischen Grenze, ist stillgelegt. Läden, Schulen und Apotheken sind, mit Ausnahme von wenigen Lebensmittelgeschäften, geschlossen. Die Menschen, die nicht fliehen konnten, sitzen zuhause fest. Die Stadt selbst ist weniger betroffen als die umgebenden Dörfer. In den Dörfern soll die Hisbollah ihre Stellungen haben, weswegen diese angegriffen wurden. Schätzungen zufolge sollen etwa 80% der Menschen aus den Dörfern geflohen sein. Flüchtende Menschen versuchen in nördliche grössere Städte zu gelangen (weg von Israel), oder sich in leeren Gebäuden in Sour zu verstecken. Der Libanon hat keine Schutzkeller und viele Menschen suchen Schutz in den Städten. Seit letztem Montag sind über 30‘000 Menschen in Notunterkünfte untergebracht worden. Etwa dreimal so viele Menschen leben jedoch schon in den sogenannten Notunterkünften. Das sind unter anderem die Menschen, die bereits seit Beginn des Gaza-Krieges im letzten Jahr auf der Flucht sind. Notunterkünfte sind meist leerstehende Gebäude, hauptsächlich Schulen. Dort werden Menschen untergebracht und notdürftig versorgt, da auch die Spitäler überlastet sind.

Israel bombardiert weiter libanesische Städte, auch solche weiter weg von den Grenzgebieten wie Beirut. Viele der Flüchtlinge in Beirut sind vor Monaten schon aus den Grenzgebieten nach Israel geflohen. Nach den Angriffen auf Städte wie Beirut versuchen sie nun weiter in den Norden zu fliehen. Den Libanon zu verlassen, ist für viele Menschen nicht realisierbar. Wer das Geld hat, kann versuchen ins Ausland zu fliegen. Der Landweg ist für viele nicht möglich, da in Syrien seit über zehn Jahren ein Bürgerkrieg herrscht und Israel keine Libanes*innen über die Grenze lässt. Die Situation verschärfen sich momentan extrem schnell zwischen der Hisbollah und Israel.

Hinweis: Dieser Artikel soll die humanitäre Krise im Libanon aufzeigen, da es sich um ein sehr aktuelles Thema handelt. Unter Kriegen leiden hauptsächlich Zivilist*innen (also Menschen, die nicht im Krieg mitkämpfen). Es geht nicht darum, ein Land oder eine Gruppe als Schuldige darzustellen. Bei solch grossen und alten Konflikten ist es nahezu unmöglich, einzelne Schuldige zu haben.

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