Kinobesucher kaufen Eintrittskarten neben einem Plakat, das für den neuen Propagandafilm „Der Opiumkrieg“ in einem Kino in Peking wirbt, Dienstag, 10. Juni 1997.
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Die Opiumkriege

22.08.2024
Botond Kalotay
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Die Opiumkriege waren zwei Konflikte zwischen China und Grossbritannien welche im 19. Jahrhundert stattgefunden haben. In diesen Kriegen ging es vor allem um den Handel zwischen China und Grossbritannien, insbesondere um den Handel mit Opium, einer stark süchtig machenden Droge. Die Kriege hatten erhebliche Auswirkungen auf China, führten zu einer Schwächung des Staates, welche heute noch als die Grösste Demütigung Chinas angesehen wird.

Das Wichtigste in Kürze

Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:

  • Im 19. Jahrhundert starteten die Opiumkriege zwischen China und Grossbritannien, weil England mit dem Handel mit China nicht zufrieden war.
  • Grossbritannien besiegte China in den beiden Opiumkriegen und China musste neue Handelsverträge mit Grossbritannien eingehen.
  • Diese Verträge führten unter anderem zu einer grossen Opiumsucht in China und waren der Beginn für das Jahrhundert der Erniedrigung.

Der Beginn der Opiumkriege

Die Opiumkriege hatten ihre Ursprünge in Handelsstreitigkeiten und unterschiedlichen Ansprüchen auf Herrschaft. Im frühen 19. Jahrhundert hatte Grossbritannien eine grosse Nachfrage nach chinesischen Waren wie Tee, Seide und Porzellan. China hatte jedoch wenig Interesse an britischen Produkten, was zu einem Handelsungleichgewicht führte, welcher Grossbritannien viel Geld gekostet hat. Um dem entgegenzuwirken, begann Grossbritannien, Opium aus Indien nach China zu exportieren. Opium war in China illegal, aber die Briten fanden unter der chinesischen Bevölkerung zahlreiche Abnehmer für die Droge. Als sich die Opiumsucht ausbreitete, litt die chinesische Gesellschaft stark unter den weit verbreiteten gesundheitlichen und sozialen Problemen. Die chinesische Regierung erkannte die zerstörerische Wirkung des Opiums und reagierte, indem sie grosse Mengen der Droge beschlagnahmte und vernichtete. Diese Massnahme verärgerte Grossbritannien, das darin einen Verstoss gegen die Prinzipien des freien Handels sah. Im Jahr 1839 eskalierten die Spannungen im Ersten Opiumkrieg, als britische Truppen als Vergeltung chinesische Häfen angriffen, um ihre Handelsinteressen zu schützen und ihre Vorherrschaft zu behaupten.

Die grosse Niederlage Chinas

Der erste Opiumkrieg dauerte von 1839 bis 1842 und endete mit einem entscheidenden Sieg von Grossbritannien. Vor allem dank den modernen Schiffen und Geschützen der britischen Armee. Der Krieg endete damit, dass China eine Reihe von “unfairen Verträgen” unterzeichnen musste, welche sie zum Handel mit Grossbritannien zwangen. Für China bedeutete dies einen erheblichen Machtverlust. Deshalb dauerte es auch nicht lange, bis der Zweite Opiumkrieg ausbrach. Doch auch dieser Krieg endete mit noch strengeren Bedingungen für China. Sie wurden von den Briten unter anderem gezwungen, die gefährliche Droge Opium zu legalisieren und weitere Gebiete an ausländische Mächte zu übergeben. Die kumulative Wirkung dieser Verträge schwächte Chinas Kontrolle über seine eigene Wirtschaft und sein eigenes Territorium erheblich.

Das Jahrhundert der Erniedrigung

So leiteten die Opiumkriege Chinas „Jahrhundert der Erniedrigung“ ein. Die ungleichen Verträge schwächten Chinas Wirtschaft und führten zu einer grossen Opiumsucht im Land. Dies führte zu weit verbreiteten Unruhen und Aufständen der chinesischen Bevölkerung. Diese Ereignisse bildeten die Grundlage für einen langen Kampf um die Wiedererlangung der Kontrolle und Modernisierung des Landes und sind heute noch stark in der Erinnerung der chinesischen Bevölkerung.

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