Unsere Ladenserie: Teil 3 – Aldi und Lidl

15.06.2020
Georg Stadler
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Vor etwas mehr als 10 Jahren kamen Aldi und Lidl in die Schweiz – der Einzug der Billig-Läden sorgte für Aufsehen und Spekulationen.

Aldi und Lidl sind «Discounter». So nennt man Supermärkte, die Nahrungsmittel und weitere Produkte zu tiefen Preisen anbieten und mit den niedrigen Preisen Werbung machen. Beide Läden stammen ursprünglich aus Deutschland. Aldi ist 2005 mit der ersten Filiale in die Schweiz gekommen. Lidl ist 2009 nachgezogen.

Der Einzug von Aldi vor 15 Jahren war ein nationales Ereignis. Zeitungen und Fernsehen berichteten darüber. Die Erwartungen und die Befürchtungen waren gross: Tiefe Preise, aber auch tiefe Löhne, hässliche Ladenlokale und ungesunde Lebensmittel – das alles verband man mit dem grossen Billig-Anbieter aus Deutschland.​

Von der Autobahnausfahrt in die Fussgängerzone

Aldi und Lidl bauten ihre Filialen anfänglich an abgelegenen Orten, wo die Miete billig war, z.B. an Autobahnausfahrten. An diesen Standorten hatten Migros und Coop kein Interesse. Die Supermärkte waren häufig nur mit dem Auto erreichbar.

Inzwischen haben Aldi 206 und Lidl 140 Filialen in der Schweiz. Die Ausbreitung der Discounter hat den Schweizer Detailhandel stark beeinflusst. Migros und Coop haben wegen der Konkurrenz ihr Billigsortiment (Migros-Budget und Prix-Garantie) massiv vergrössert. Preise wie in Deutschland gibt es in der Schweiz jedoch nicht. Denn auch Aldi und Lidl müssen die Schweizer Mindestlöhne bezahlen.

Neuerdings nehmen Aldi und Lidl exklusivere Lagen ins Visier: Innenstädte, Bahnhöfe und Fussgängerzonen. 2022 wird Lidl direkt am Bahnhof Bern eine Filiale eröffnen. Beide Discounter setzen auf starkes Wachstum: 10 neue Filialen pro Jahr sind das Ziel.

Reichster Mensch in Deutschland

Dass man mit billigen Produkten viel Geld verdienen kann, zeigt übrigens Karl Hans Albrecht. Er gründete 1962 Aldi, zusammen mit seinem Bruder. Als Albrecht 2014 starb, war er der reichste Mensch in Deutschland.

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