Das Weiße Haus bei Sonnenuntergang in Washington, D.C., USA, 8. November 2016.
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Spannend wie nie: Heute wählt Amerika ein neues Staatsoberhaupt

5.11.2024
Emil Georg Hager
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Alle 4 Jahre stellt sich in den USA die Frage, ob der Präsidentschaftsanwärter der Demokraten oder der Republikaner ins Weisse Haus einziehen wird. Nicht wie in der Schweiz, wo etliche Parteien mitreden können und wollen, stehen den Amerikanern nur zwei Parteien für die Wahl zur Verfügung.

Das Wichtigste in Kürze

Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:

  • Die Wahl des US-Staatsoberhaupts ist spannend wie noch nie.
  • Vizepräsidentin Kamala Harris möchte Präsident Joe Biden beerben.
  • Ex-Präsident Donald Trump möchte seine Schmach von vor 4 Jahren korrigieren.

Alle 4 Jahre finden am Dienstag nach dem ersten Montag des Monats November die Wahl des nächsten US-Präsidenten statt. So auch dieses Jahr, am 5. November 2024. Die Amerikaner können jedoch nur zwischen zwei Kandidaten auswählen: Vizepräsidentin Kamala Harris oder ex-Präsident Donald Trump.

Kamala Harris – Vizepräsidentin im Schatten von Joe Biden

Sie wurde sozusagen erst im letzten Moment und im Schatten des aktuellen Präsidenten Joe Biden als Kandidatin auserkoren. Dies weil Bidens Alter von 82 Jahren ihm Steine in den Weg für seine Wiederwahl legte. Er taumelte öfters und stolperte auch über etliche seiner Aussagen. Es brauchte doch sehr lange, bis er überzeugt werden konnte, dass er bei einer erneuten Kandidatur gegen Donald Trump so gut wie chancenlos gewesen wäre.

Also hievte die demokratische Partei Vizepräsidentin Kamala Harris ins Bewerberkarussel. Sie erhielt bei einer Online-Abstimmung der Partei die notwendige Mehrheit der Delegiertenstimmen. Erst seit jenem Zeitpunkt rückte sie sich in den Vordergrund, denn als Vizepräsidentin zerriss sie während der letzten 4 Jahre keine Stricke. Man vernahm kaum etwas von ihr. In der Schweiz nahm man von ihr nur Notiz, als sie im Juni dieses Jahres zum Ukraine-Gipfel auf dem Bürgenstock auftauchte – und dies nur gerade während ein paar wenigen Stunden.

Donald Trump – viel Getöse und Lärm

Ganz anders Donald Trump: Wo immer möglich manövriert er sich in den Mittelpunkt und scheut auch vor provozierenden Aussagen, Unwahrheiten und Skandalen nicht zurück. Zu wenig Erfahrung kann man ihm nicht vorwerfen. Er führte die USA bereits während 4 Jahren und scheiterte danach bei der Wiederwahl nur knapp an Joe Biden.

Was man Donald Trump zugute halten muss, ist die Tatsache, dass die USA während seiner Präsidentschaft in keinem anderen Land einen neuen Krieg inszenierten. Im Gegenteil. Während seiner Amtszeit wurden sogar die US-Truppen in Afghanistan und Irak abgezogen. Ebenfalls hat unter seiner Präsidentschaft die Wirtschaft angezogen und es gab weniger Arbeitslose. Aber es gab einen gravierenden Makel: Die Erstürmung des Capitols (Sitz des Parlaments) als die Republikaner die letzte Wahl vor 4 Jahren verloren hatten.

So oder so, die diesjährigen Wahlen versprechen zu einem echten Wahlkrimi zu werden. Doch am Ende fragt man sich als neutraler Beobachter: Wie ist es möglich, dass ein Riesenland wie die USA keine geeignetere Kandidaten zur Verfügung stellen kann?

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