28.08.2024, Nordrhein-Westfalen, Solingen: Blumen und Kerzen sind in der Nähe des Tatortes abgelegt worden.
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Terror am Stadtfest

28.08.2024
Lars Ziörjen
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Ein Stadtfest. Die ganze Stadt auf den Beinen. Es wird gefeiert. 650 Jahre Solingen. Und dann - Terror. Ein Messerstecher verletzt heimtückisch und ohne Vorwarnung diverse Menschen. Bis jetzt sind 3 gestorben. Was ist geschehen? Wer tut sowas?

Solingen, eine deutsche Stadt bei Schweinfurt, feiert das Fest der Vielfalt. Ausgerechnet ein Fest mit einem verbindenden Motto. Alle sind willkommen, wir sind eine Menschheit, eine Welt. Dann kam der Terror. Ein Mann stach scheinbar wahllos auf Menschen ein. Drei starben bis jetzt, weitere acht schweben noch in Lebensgefahr (Stand: 26.8.). Es gelang ihm, direkt im Anschluss an seine Attacke einen Tumult auszulösen und zu verschwinden. Erst zwei Tage später wurde er festgenommen. Er? Zumindest ein Tatverdächtiger. Was es ein Einzeltäter? Oder die Terrororganisation IS?

Die Politik

Viel schneller, als die Polizei überhaupt Verdächtige festnehmen konnte, waren die politischen Parteien aktiv. Parteien, die Ausländer*innen nun erneut und definitiv ausschaffen möchten. Parteien, die viel strengere Regeln und Gesetze einführen wollen. Parteien, die spalten und trennen und Hass aufwirbeln. Zu Recht? Zu Unrecht? Was denkst du, was ist deine Meinung? Fakt ist: Immer, wenn ein solcher Horror mit terroristischem Motiv geschieht, sind Parteien von links bis rechts wachsam, laut und aktiv. “Das habe man nun von der Vielfalt, am Fest der Vielfalt.” “Das schaffen wir mit der Vielfalt, trotz allem.” Beileidsbekundungen, Schuldzuweisungen, Parteiprogramme. Wer bleibt zurück?

Der Mensch

Ja, der Mensch. Egal, was die Regierenden und Mächtigen nun raushauen. Zurückbleiben Menschen. Menschen, die ein Fest feiern wollten. Menschen, die nun Angst haben. Die eventuell jemanden verloren haben. Menschen, die ihrer Freiheit beraubt wurden. Menschen, die aus irgendeinem Grund solch bösartige Taten vollbringen. Menschen, die keinen anderen Ausweg sehen, als Leid und Schrecken über Unschuldige zu bringen. Der Mensch bleibt zurück. Egal, welcher. Was hilft nun? Strengere Waffenregeln? Ausländer*innenregeln? Oder der laute Schrei nach Freiheit, nach Liebe?

Wir sind Menschen einer Erde. Alle vielfältig, alle individuell, alle gleich, alle verbunden. Doch das Zusammenleben fällt zuweilen schwer. Besonders, wenn man nicht in Vielfalt ein Fest der Vielfalt feiern kann.

Nun bist du dran

Hast du vom Attentat gehört? Was geht dir durch den Kopf? Was sagen deine Eltern? Wir wünschen dir und uns allen, dass wir auch in Zukunft friedlich und furchtlos Feste feiern dürfen! Das Leben ist ein Fest - lassen wir es uns niemals von niemandem zerstören!

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