Schrott im Weltraum

22.03.2020
Lars Ziörjen
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Während auf der Erde ein Virus unkontrolliert herumschwirrt, schwirren im Weltraum Unmengen von alten Satelliten und Raketenteilen unkontrolliert um die Erde. Für Astronauten ist der Weltraumschrott eine grosse Gefahr.

Im Jahr 1957 gelang ein wichtiger Durchbruch in der Weltraumfahrt. Die Menschen schickten «Sputnik», den ersten Satelliten, ins Weltall. Seither sind ihm Tausende weitere Satelliten gefolgt. Sie werden gebraucht für die Navigation (GPS), Wetterbeobachtungen, wissenschaftliche Untersuchungen, Spionage, Telefonie und Fernsehen (Empfang über Satellitenschüsseln).​

Viele alte Satelliten sind inzwischen kaputt gegangen oder werden nicht mehr gebraucht. Was aber passiert mit ihnen? Anders als auf der Erde gibt es im Weltraum keine Müllabfuhr. Die Satelliten kreisen deshalb auch im kaputten Zustand noch weiter um die Erde. Sie lassen sich nicht mehr steuern, prallen zusammen und zersplittern in kleinere Trümmerteile.

ia Wikimedia Commons
European Space Agency
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CC BY-SA 3.0 IGO

Abfallgürtel um die Erde

In den letzten 60 Jahren haben sich auf diese Weise etwa 6‘500 Tonnen Schrott im Weltall angesammelt. Weil es keinen Luftwiderstand gibt, der die Trümmer bremst, fliegen sie mit Geschwindigkeiten von über 20‘000 Kilometer pro Stunde um die Erde herum. Das ist schneller als eine Pistolenkugel.

Der Schrott ist eine grosse Gefahr für die Astronautinnen und Astronauten. Immer wieder treffen Trümmerteile die Raumstation ISS, die ebenfalls um die Erde kreist. Die Raumstation muss regelmässig repariert werden und ihren Kurs ändern, um grösseren Brocken auszuweichen. Durch den vielen Schrott wird auch der Start von Raketen immer schwieriger. Inzwischen ist der Müll zu einem ernsthaften Problem geworden. Wissenschaftler überlegen bereits, wie man ihn einfangen und entsorgen könnte.

Stürzt alles auf die Erde?

Für uns auf der Erde ist der Schrott zum Glück nicht gefährlich. Wenn er zu nahe an die Atmosphäre kommt, verglüht er meistens. Nur ganz wenige Stücke schaffen es auf die Erde. Es ist deshalb immer noch wahrscheinlicher, von einem Blitz getroffen zu werden als von einem ausgedienten Satelliten.

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