Was ist der Winterblues und wann wird davon geredet? Wie kann dagegen vorgegangen werden? Wann sollte Hilfe aufgesucht werden?
Das Wichtigste in Kürze
Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:
- Im Herbst und Winter kann es zum Winterblues kommen.
- Das hängt hauptsächlich mit dem wenigen Tageslicht und den langen Nächten zusammen.
- Winterblues und Depression sind nicht dasselbe.
Es ist November, die Tage werden kürzer und es wird kälter. Die Sonne lässt sich seltener blicken und der Himmel sieht grau aus. An vielen Menschen geht diese Jahreszeit nicht spurlos vorbei. Ob Müdigkeit, Antriebslosigkeit oder das Bedürfnis sich (zuhause) zurückzuziehen, das sind Zustände, die Menschen in den Herbst- und Wintermonaten begleiten können. All dies kann mit dem Begriff Winterblues zusammengefasst werden. Das Wort setzt sich zusammen aus «Winter» und «Blues», das kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie «Ich fühle mich traurig oder unglücklich». (Beispiel: «I feel blue» bedeutet «Ich bin traurig».)
Warum entsteht der Winterblues?
Zuerst ist wichtig zu wissen, dass Winterblues bei allen anders aussehen kann und durch individuelle Faktoren beeinflusst wird. Generell kann jedoch gesagt werden, dass der Lichtmangel sicher ein Faktor ist. Durch die kürzeren Tage und das wenige Sonnenlicht kann der Hormonhaushalt bei Menschen beeinflusst werden. Beispielsweise wird bei weniger Tageslicht weniger Neurotransmitter «Serotonin» produziert. Neurotransmitter sind für die Kommunikation zwischen den Hirnzellen zuständig und überbringen einander Nachrichten. Serotonin soll unter anderem für (Glücks-) Gefühle zuständig sein. Mit weniger Licht kann unser Gehirn weniger Serotonin produzieren, was Menschen sich unglücklicher fühlen lassen kann. Auch können die kurzen Tage und langen Nächte unseren Wach-Schlaf-Rhythmus stören. Dadurch schlafen manche Menschen schlechter, weil die innere Uhr nicht mehr mit Tag und Nacht übereinstimmt.
Was kann dagegen getan werden?
Der Winter lädt dazu ein, sich zuhause einzukuscheln. Obwohl das auch sehr schön sein kann, ist es wichtig, weiterhin rauszugehen und sich zu bewegen. Gerade wenn das Tageslicht weniger wird, sollten Menschen versuchen, jeden Tag an die frische Luft zu gehen. Ein Spaziergang oder eine kleine Aktivität draussen soll schon ausreichen. Geht das nicht, kann man darauf achten, nahe an einem Fenster zu sitzen, um möglichst viel Tageslicht abzubekommen. Auch können Vitamine helfen, die Wintermonate besser zu überstehen. Vitamin D wird mit der Sonne natürlich im Körper gebildet. In den dunkleren Monaten kann mit Tabletten nachgeholfen werden. Auch kann helfen, sich weiterhin mit Freund*innen zu treffen und die Hobbies nicht zu vernachlässigen.
Winterblues und (Winter-)Depressionen sind nicht dasselbe!
Eine Depression ist eine Krankheit. Durch verschiedene Faktoren kommt es zu einer krankhaften Veränderung der Stimmung. Es gibt Kriterien, die über längere Zeit bestehen müssen, um mit einer Depression diagnostiziert zu werden. Diagnostizieren bedeutet, dass ein Arzt oder eine Ärztin die Krankheit bestätigen. Bei einer Depression fühlen sich Menschen antriebslos. Sie empfinden nur wenig Freude und haben oft Schlafstörungen. Solltest du merken, dass es dir schlecht geht, und wenn du das Gefühl, dass es mehr als nur eine «Winterverstimmung» ist, dann sprich mit einer Vertrauensperson (Eltern, Freund*innen oder Lehrpersonen) darüber. Es ist wichtig, auch bei nicht sichtbaren Krankheiten die passende Hilfe zu bekommen!
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