Achtsamkeit – Die Kunst an „nichts“ zu denken

25.01.2022
Botond Kalotay
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Das Thema Achtsamkeit oder Mindfulness ist in den letzten Jahren in aller Munde, sei es auf Social Media, Youtube oder herkömmlichen Medien. Immer mehr Persönlichkeiten schwärmen von den positiven Wirkungen dieser Praxis. Doch was ist Achtsamkeit überhaupt?

Bei der Achtsamkeit geht es darum, sich auf den eigenen Körper und Geist im Jetzt zu fokussieren. Man konzentriert sich also auf den gegenwärtigen Moment und versucht diesen möglichst bewertungsfrei und bewusst wahrzunehmen. Vereinfacht gesagt bedeutet das also, man versucht sich mal durch nichts ablenken zu lassen und mal über nichts nachzudenken. Dass diese Praxis in unserer heutigen Kultur, in welcher man immer und überall erreichbar ist oder über Social Media, Youtube und Netflix irgendwelche Inhalte konsumiert, als Ausgleich verbreitet ist, ist vielleicht wenig überraschend. Doch die Praxis der Achtsamkeit ist sehr viel älter, als man das vielleicht meint.

Achtsamkeit im Buddhismus

Achtsamkeit wird seit über 2500 Jahren betrieben und stammt aus dem asiatischen Raum. Ursprünglich kommt das Konzept der Achtsamkeit aus dem frühen Buddhismus und ist ein grundliegender Teil von vielen Meditationsformen. Meditation ist eine spirituelle Praxis mit dem Ziel den Geist zu beruhigen und die Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen. Es macht also durchaus Sinn, dass Achtsamkeit meistens im Zentrum der Meditation steht.

Achtsamkeit beschränkt sich aber nicht auf das Meditieren oder den Buddhismus. Denn die positiven Auswirkungen der Achtsamkeit sollen vielfältig und unabhängig von Spiritualität oder Religion für alle hilfreich sein.

Achtsamkeit führt zu Zufriedenheit

Achtsam sein bedeutet im Hier und Jetzt zu sein, dies nicht nur mit dem Körper, sondern auch mit den Gedanken. Das ist für die meisten Menschen aber kein Normalzustand. Denn viele denken entweder über die Vergangenheit nach, lassen sich von Sorgen und Fantasien ablenken oder schmieden Pläne für die Zukunft. Solches Denken ist meistens von der Hoffnung begleitet, dass man irgendwann einen zufriedenen Zustand erreicht. Eine achtsame Person versucht diesem Denken zu entkommen, indem sie auf den Moment achtet, ohne ihn jedoch zu bewerten. Das ist der zweite entscheidende Aspekt der Achtsamkeit. Menschen neigen leider dazu, alles und jeden permanent zu bewerten. Wenn man achtsam ist, versucht man diese Bewertung wegzulassen. Denn wenn man weniger bewertenden durch den Alltag geht und sich nicht jeden Moment daran misst, wie gut oder schlecht dieser ist, fördert das auch eine innere Ruhe und Zufriedenheit. Man lässt sich weniger von Kleinigkeiten nerven und kann unangenehme oder stressige Situationen besser akzeptieren. Zudem denkt man auch nicht darüber nach, was man jetzt lieber machen würde, wo man lieber wäre oder was man sonst noch zu erledigen hätte. Gerade heute kann dies schwieriger sein denn je.

Achtsamkeit in der modernen Zeit

Das Thema Achtsamkeit ist heute also in aller Munde und auch die Forschungsergebnisse zur Achtsamkeit häufen sich rasant in den letzten Jahrzehnten. Der Grund dafür ist, dass sich unser Alltag, unsere Lebensqualität und Arbeitsbedingungen in dieser Zeit sehr stark verändert haben. Menschen sind einer täglichen Flut von Informationen, Push-Benachrichtigungen, Whatsapp-Nachrichten, Social Media Beiträgen und E-Mails ausgesetzt. Noch nie waren wir so oft und einfach erreichbar und dementsprechend auch noch nie so überlastet.

Somit ist es nicht überraschend, dass das Bedürfnis nach einem Moment der Ruhe in der Bevölkerung steigt. Für viele scheint die Praxis der Achtsamkeit dabei zu helfen.

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