Achtung, fertig, Olympia!

21.07.2021
Nicole Emch
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Mit einem Jahr Verspätung beginnen am Freitag die Olympischen Sommerspiele in Tokio. Sportlerinnen und Sportler aus aller Welt treten in verschiedenen Sportarten gegeneinander an, mal im Team, mal als Einzel-Athletinnen und -Athleten. Schon im nächsten Februar finden zudem die Olympischen Winterspiele in Peking statt. Grund genug, uns die Geschichte von Olympia einmal etwas genauer anzusehen.

Wenn man eine Umfrage unter Athletinnen und Athleten macht, zeigt sich schnell, einmal an den Olympischen Spielen teilzunehmen ist das grosse Ziel für tausende Sportlerinnen. Gerade erst sagte die Schweizer Ski-Rennfahrerin Corinne Suter, dass sie schon als Kind von einer olympischen Medaille geträumt habe. Nächsten Februar könnte dies Realität werden. Bevor der Schneesport im Fokus steht, beginnen jetzt aber diesen Freitag die olympischen Sommerspiele in Tokio. Wegen der Corona Pandemie starten die Spiele ein Jahr später als geplant. Und leider wird auch die jetzige Durchführung alles andere als einfach. Zuschauer sind nicht zugelassen, die Sportlerinnen leben in einer Bubble, müssen sich ständig testen lassen. Und trotzdem freuen sie sich, und mit ihnen hunderttausende Zuschauende vor den Fernsehern weltweit, dass es nun endlich los geht.

Die Olympischen Spiele gehören zu den wichtigsten Sportanlässen der Welt. Alle vier Jahr messen sich die Athletinnen in einem anderen Land, die Besten kämpfen um die Medaillen. Für viele ist aber schon die Qualifikation für die Spiele ein grosser Erfolg, ganz nach dem Motto: dabei sein ist alles. Schon in der Antike traten die alten Griechen in Wettkämpfen gegeneinander an, um ihren höchsten Gott, Zeus, zu ehren. Im Laufen, Springen, Werfen und Kämpfen, wurden die besten Athleten gesucht. Frauen durften nicht teilnehmen. Die olympischen Spiele fanden nur alle vier Jahre statt, die Teilnehmer reisten jeweils von weit her an. Die ersten olympischen Spiele der Moderne wurden dann 1896 in Athen ausgetragen. Pierre de Coubertin aus Frankreich wollte mit den Wettkämpfen die Freundschaft zwischen den teilnehmenden Ländern fördern. Er gründete deshalb mit Sportvertretern aus der ganzen Welt das Internationale Olympische Komitee (IOC), das sich seither um die Organisation und die Vergabe der Spiele kümmert. Die Olympischen Ringe stehen übrigens für die fünf Kontinente und sind ein Zeichen für das Zusammenkommen von Sportlerinnen aus der ganzen Welt. Schon 1900 waren auch erstmals Frauen am Start, allerdings durften sie in vielen Sportarten erst Jahre später antreten. Die Zahl der Sportarten wuchs stetig und beträgt nun in Tokio 33. Das erste Mal werden dieses Jahr zum Beispiel auch olympische Medaillen in den Sportarten Skateboard, Sportklettern oder Surfen vergeben.

Jeweils nach den Olympischen Spielen finden zudem die Paralympics statt für Menschen mit einer Behinderung. 2010 fanden zudem zum ersten Mal die Olympischen Jugendspiele statt, an der sich Sportler*innen zwischen 14 und 18 Jahren messen.

Olympia und die Schweiz

1926 fanden die ersten olympischen Winterspiele statt. Zwei Mal, nämlich 1928 und 1948 fanden diese in der Schweiz, genauer gesagt in St. Moritz, statt. Im Jahr 2020 war Lausanne Gastgeber für die olympischen Jugend-Winterspiele. Als erfolgreiche Skination könnte man meinen, dass die Schweizer Athlet*innen an den Winterspielen die grösseren Erfolge gefeiert haben. Schaut man sich die Statistik an, zeigt sich jedoch, dass bisher 152 Medaillen an Winterspielen und 192 Medaillen an Sommerspielen gewonnen wurden.

Auch in Tokio hat das Schweizer Team hohe Ziele, mindestens sieben Medaillen soll es geben. 116 Athletinnen stehen dafür im Einsatz. Zu den Medaillen-Kandidatinnen gehören zum Beispiel die beiden Mountainbiker Mathias Flückiger und Nino Schurter, die Triathletin Nicola Spirig oder die Reiter Martin Fuchs und Steve Guerdat. Zum erweiterten Favoritenkreis gehört auch das 4x100m Staffelteam der Leichtathletinnen, für eine Medaille bräuchte es aber einen grossen Exploit.

Die Kritik wächst

Doch auch zu Olympia gibt es zunehmend kritische Stimmen. Die Spiele seien zu gross, zu teuer, schädlich für die Umwelt, Stadien würden gebaut, die dann später kaum mehr benutzt werden. Auch wird kritisiert, dass die Olympischen Spiele in Ländern stattfinden, die alles andere als Muster-Demokratien sind. Also Länder, in denen die Bürger*innen zum Teil unterdrückt und verfolgt werden. Es ist von Verstössen gegen die Menschenrechte die Rede. Leute werden aus ihren Wohnungen vertrieben, Bauarbeiter zu schrecklichen Bedingungen angestellt, um die Wettkampfstätten zu errichten.

Auch im Zusammenhang mit der Corona Pandemie gab es viele Stimmen, die sich gegen die Durchführung aussprachen. Es sei kein fairer Wettkampf möglich, da die Trainingsbedingungen je nach wegen Land stark eingeschränkt waren. Die Vermischung von Sportlerinnen aus aller Welt bringe ein zu grosses Ansteckungsrisiko mit sich. Bei der Rückkehr in die Heimat, bestehe deshalb die Gefahr, dass die Athletinnen das Virus zurück in ihre Länder bringen und es sich so noch mehr verbreitet. Auch die Stimmung in Japan ist alles andere als positiv. Viele Einheimische sind gegen die Austragung der Spiele. Nichtsdestotrotz hat sich das IOC dazu entschieden, die Spiele durchzuführen. Finanzielle Gründe spielten dabei eine Rolle. Aber auch die Idee, den Sportler*innen die Möglichkeit zu geben, ihren grossen Traum zu verwirklichen.

Nun bist du dran

Olympia, ja oder nein? Was meinst du? Wirst du die Spiele am Fernsehen mitverfolgen? Welche Sportart interessiert dich am meisten? Oder gehörst du zu jenen, die finden, die olympischen Spiele braucht es so nicht mehr?

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