Adventszeit – Wie Weihnachten in anderen Religionen gefeiert wird

2.12.2021
Botond Kalotay
Hören Sie

Am Sonntag wurde es wieder Zeit, um die erste Kerze am Adventskranz anzuzünden und damit hat für viele die Weihnachtszeit angefangen. Weihnachten gilt in den christlichen Ländern und somit auch in der Schweiz als wichtigste Feiertage des Jahres. Es ist die Zeit, in welcher man traditionell die Geburt von Jesus feiert. Doch der Feiertag bedeutet nicht nur den Gläubigen viel. Für ganz viele hat sich Weihnachten zu einem Fest der Liebe entwickelt, welches mit der Familie und den geliebten Personen verbracht wird. Also haben Weihnachten und die Adventszeit nicht nur für gläubige Christen eine wichtige Bedeutung. Doch wie genau sieht es in anderen Religionen aus? Wer feiert Weihnachten und wie?

Weihnachten im Judentum

Das Judentum ist die älteste der monotheistischen Religionen und sowohl das Christentum wie auch der Islam sind aus dem Judentum heraus entstanden. Jesus selber, dessen Geburt an Weihnachten gefeiert wird, war ebenfalls Jude. Doch im Judentum ist die Geburt von Jesus nichts Besonderes. Trotzdem ist die Adventszeit auch für die Juden wichtig. Denn in dieser Zeit wird auch einer der heute bekanntesten jüdischen Feiertage gefeiert, Chanukka. Das Lichterfest hat aber nichts mit der Geburt Jesus zu tun. Ebenfalls wird das Fest nicht an einem festen Datum begangen. Es findet jedoch immer im Dezember statt, dieses Jahr vom 28. November bis zum 6. Dezember.

Die Geschichte von Chanukka geht etwas weiter zurück. Das achttägige Fest erinnert an die Rückeroberung des Jerusalemer Tempels aus griechischer Fremdherrschaft und seine Wiedereinweihung im Jahr 164 vor unserer Zeit. Chanukka ist ein Fest der Dankbarkeit, und es ist Brauch, dass man an jedem der acht Tage eine Kerze mehr anzündet. Mit diesem Brauch wird gefeiert, dass das einzige Fass mit heiligem Öl, welches nach der Rückeroberung des Tempels noch aufzufinden war, acht Tage lang gebrannt hat, obwohl es eigentlich nur für einen Tag hätte reichen sollen.

Eine riesige religiöse Bedeutung hat das Fest eigentlich nicht. Es hat sich jedoch trotzdem, vor allem in Amerika, zu einem der bekanntesten jüdischen Feste entwickelt. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass Chanukka den jüdischen Familien, welche als Minderheit in grösstenteils christlichen Ländern lebten, ein Gegenstück zu Weihnachten gab. Somit stehen heute bei Chanukka wie auch bei Weihnachten häufig auch die Kinder im Mittelpunkt. Wie sieht es jedoch mit der jüngsten der grossen Weltreligionen aus?

Weihnachten im Islam

Im Gegensatz zum Judentum ist die Geburt von Jesus ein wichtiges Ereignis im Islam. Im Koran wird einiges über die Geburt und das Leben von Jesus geschrieben. Jesus oder Isa ibn Maryam, wie er im Koran genannt wird, ist ein wichtiger Prophet gemäss den heiligen Schriften und wird als unmittelbarer Träger vom Wort Gottes angesehen.

Weihnachten selbst wird im Islam jedoch in keiner Weise gefeiert. Ebenfalls gibt es im Islam auch kein Gegenstück zu Weihnachten, welches zu einer ähnlichen Zeit gefeiert wird. Trotzdem teilen viele muslimische Familien, welche im Westen oder in christlichen Ländern leben, einige der christlichen Bräuche um die Weihnachtszeit.

Das vielleicht bekannteste Fest des Islam, Ramadan wird am Ende der Fastenzeit gefeiert und heisst im arabischen Eid al-Fitr, also Fest des Fastenbrechens. Bei uns kennen die meisten das Fest wahrscheinlich unter dem türkischen Namen „Bayram“. Ein fixes Datum hat das grosse Fest der Muslime jedoch nicht, denn das islamische Festjahr dauert nur 354 Tage und somit ändert sich das Datum des Festes jedes Jahr. Auch am Fest des Fastenbrechens kommen Kinder nicht zu kurz. Denn es ist Brauch, dass man am Festtag Süssigkeiten verteilt und davon profitieren Kinder häufig am meisten.

×

monotheistischen Religionen

Monotheistische Religionen sind Glaubensrichtungen, welche nur an einen allmächtigen Gott glauben.

Arbeitsmaterial

Helfen Sie uns, Chinderzytig werbefrei und frei zugänglich zu halten!

Wir von der Chinderzytig möchten die Lesefreudigkeit fördern und nicht einschränken. Deshalb stellen wir unseren Inhalt gratis zur Verfügung.

Unterstütze uns