Ein Vogel im Gebiet Madre de Dios, Peru, 04. September 2022.
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Amazonas Regenwald

28.05.2024
Anita Guggenheim
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Der Rio Amazonas, Fluss Amazonas, ist mit 6’400 km der längste Strom in Südamerika und der wasserreichste auf der Erde. Er liegt im Norden von Südamerika und ist umgeben vom Amazonas-Regenwald. Der Amazonas-Regenwald ist der grösste Regenwald der Welt. In diesem Regenwald und im Fluss Amazonas leben unzählige, auch seltene Tiere. Die Pflanzenvielfalt ist einzigartig. Mit dem Fällen der Bäume zur Holzgewinnung zerstören die Menschen täglich immer mehr von diesem Regenwald und der darin lebenden Tier- und Pflanzenwelt.

Das Wichtigste in Kürze

Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:

  • Der Regenwald ist die Lunge der Welt, aber er wird bedroht durch Rodungen für Holzwirtschaft und Plantagen.
  • Besondere Tiere: Boto (ein Flussdelfin), Manti (eine Seekuh), Boa Constrictor (eine Riesenschlang), Tukan (ein Vogel).
  • Besondere Pflanzen: Kapokbaum (bis 3 m dick und 75 m hoch), Kakaobaum, Kaffeepflanze, Rafflesia (eine Schmarotzerblume).

Artenvielfalt im Amazonas-Regenwald

Der Amazonas-Regenwald bedeckt nahezu das gesamte Amazonasbecken in Südamerika. In diesem Regenwald gibt es 40.000 Pflanzenarten, über 400 Säugetiere-, 1.300 Vogel-, 380 Reptilien- und mehr als 400 Amphibien-Arten. Amphibien sind Kriechtiere, die im Wasser und auf dem Land leben. Es gibt Lebewesen in allen Farben und Formen und Grössen. Im Amazonas lebt auch der grösste Flussdelfin. Dieser Flussdelfin, auch rosaroter Delfin oder Boto genannt, ist dunkelblaugrau und hat eine rosarote Körperunterseite. Die Färbung ist verschieden je nach Alter, Geschlecht und Farbe des Gewässers. Die Botos sind gut an das Leben im überfluteten Urwald angepasst. Noch ein besonderes Tier, das Amazonas-Manti, fühlt sich im Süsswasser des Amazonas und seiner Nebenarme wohl. Das Manti ist eine Seekuh, sie frisst Seegras und wird bis zu 500 kg schwer und bis zu 3 m lang. Eine der grössten Schlangen, die Boa constrictor, ist ebenfalls hier beheimatet sowie der schwarze Kaiman, ein Krokodil. In den Bäumen lebt der Tukan, ein lauter Vogel mit grossem farbigem Schnabel. Nicht im Wasser aber im Wald streifen Jaguare umher und jagen ihr Essen.

Pflanzen im Regenwald

Der Kapokbaum ist ein Gigant im Amazonasgebiet mit schönen rosafarbenen Blüten. Er kann bis zu 4 m im Jahr wachsen. Sein Stamm kann bis zu 3 m dick werden und seine Höhe bis zu 75 m. Von allen Pflanzen im Regenwald bildet die Rafflesia, die sogenannte Schmarotzerblume, die grössten Blumen. Sie braucht keine Wurzeln und hat keine Blätter, sie ernährt sich nur von anderen Pflanzen. Pflanzen, die Geniessbares hervorbringen, finden wir auch im Urwald: Die Kakaobäume sind im Verhältnis zu den anderen Bäumen klein, etwa 4 - 8 m hohe, immergrüne Bäume. Ihre Samen, besser bekannt als Kakaobohnen, werden für die Herstellung von Schokolade verwendet. Sowie die Kaffeepflanzen, diese können bis zu 100 Jahre alt werden. Die Pflanze hat kleine, weisse Blüten, die einen einzigartigen Duft verströmen und mit diesem Duft bestäubende Insekten anlockt. Wenn die Blüten von den Pflanzen abfallen, bilden sich an ihrer Stelle Beeren, diese nehmen eine leuchtend karminrote Farbe an, sobald sie reif sind. In diesen Beeren befinden sich etwa zwei kleine grüne Kaffeebohnen.

Eingriff im Regenwald

Im Regenwald ist es nicht nur feucht, sondern auch sehr warm. Es gibt keine Jahreszeiten, er bleibt daher immer grün. Regenwälder gelten als die grüne Lunge der Erde, da die Bäume und Pflanzen helfen, die Luft sauber zu halten. Seit 1990 wurden im Amazonasbecken über 450‘000 Quadratkilometer Wald/Dschungel gerodet und abgebrannt. Dies ist mehr als die Fläche von Deutschland und der Schweiz zusammen. Das Holz wird in viele Länder verkauft. Das Tropenholz ist stabil und langlebig. Die Arbeitskräfte in diesen Regionen arbeiten zu einem kleinen Lohn und das Holz kann daher günstig verkauft werden. Die abgeholzten Flächen werden für den Anbau von Soja und Mais genutzt, teilweise entstehen auch Palmölplantagen. Diese Pflanzenarten können mit grossen Geräten angebaut und geerntet werden. Der Boden wird aber durch den Anbau immer gleicher Pflanzen und der Bearbeitung mit den grossen Geräten geschädigt. Auch die vielen indigenen Völker, rund 1 Mio. Menschen, sind durch diesen Eingriff in ihre Lebensgrundlage bedroht, da sie von und mit der Natur leben. Einige Völker versuchen sich gegen die Abholzung zu wehren, denn der Wald ist und soll auch weiterhin ihre Heimat bleiben.

Arbeitsmaterial

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