Aufruhr in der Schweizer Fussballwelt
An der Generalversammlung der Swiss Football League wurde am 20. Mai 2022 über den heiss diskutierten Modusänderung in der Super League, der höchsten Liga im Schweizer Fussball, abgestimmt. Was dabei herauskam und was das für die Schweizer Fussballwelt heisst, findest du mit diesem Artikel heraus.
Die Fakten
Bisher haben in der Schweizer Super League 10 Teams gespielt, wobei jeder Verein insgesamt 4x auf jeden Gegner trifft. Dabei absolviert jeder Verein 36 Spiele in einer Saison. Der Verein mit den meisten Punkten wird Schweizer Meister und der Verein mit den wenigsten Punkten steigt in die Challenge League, die zweithöchste Liga im Schweizer Fussball, ab. Der Verein mit den meisten Punkten in der Challenge League hat ebenfalls die Möglichkeit, in die Super League aufzusteigen
An der Generalversammlung vom letzten Freitag wurde nun ein Modusänderung ab der Fussballsaison 22/23 beschlossen. Neu gibt es in der höchsten Liga nicht mehr wie aktuell 10 Teams, sondern 12 Teams, die gegeneinander antreten. Das ist aber noch nicht alles. Wie im Eishockey, treten die Vereine in drei Phasen, den Playoffs, gegeneinander an:
1. Phase
Alle 12 Vereine treten in 22 Runden je 2x gegen jeden Gegner an. Einmal in einem Heimspiel und einmal in einem Auswärtsspiel.
2. Phase
Die Vereine werden in 2 Gruppen aufgeteilt:
- In der Championship Group treten die besten 6 Vereine wiederum je 2x gegeneinander an.
- In der Qualification Group treten die Vereine auf den Plätzen 7 bis 12 ebenfalls je 2x gegeneinander an.
Damit kommen alle Vereine auf insgesamt 32 Partien Fussball, bevor es in die nächste Phase geht.
3. Phase
Hier wird es nun etwas komplizierter. Die beiden erstplatzierten Vereine der Championsship Group aus der 2. Phase treten in 3 Spielen im Playoffsystem gegeneinander an, wobei der Sieger der Championship Group 2x ein Heimspiel und 1x ein Auswärtsspiel hat. In diesen Partien ist ein Sieg zwingend notwendig und wird, falls nötig, in der Verlängerung bzw. mit Elfmeterschiessen ausgetragen. In diesen Playoffspielen wird der Schweizer Meister ermittelt.
Die 8 Vereine auf den Rängen 3-6 der Championship Group und 1-4 der Qualification Group, treten in drei Runden (Viertelfinal, Halbfinal und Final) gegeneinander an. Im Viertelfinal und dem Halbfinal gibt es je ein Heim- und Auswärtsspiel. Im Final gib es dann nur noch ein einziges Spiel, welches über den Drittplatzierten der Schweizer Meisterschaft entscheidet. Im Viertelfinal und Halbfinal spielt jeweils der am schlechtesten platzierte Verein gegen den am besten platzierten Verein.
In dieser letzten Phase der Playoffs werden auch die Plätze für die Champions League und den Europa Cup verteilt.
Auf- und Abstieg der Vereine
Die beiden bestplatzierten Vereine der Challenge League der Saison 21/22 steigen direkt auf in die Superleague. Einen Absteiger gibt es diese Saison nicht.
Danach wird jeweils der letzte Verein Super League direkt in die Challenge League absteigen und der beste Verein der Challenge League in die Super League aufsteigen. Der zweitletzte Verein der Super League tritt in einem sogenannten Barragespiel gegen den zweitbesten Verein der Challenge League an, wobei der letzte der 12 Plätze in der Super League ermittelt wird.
Chancen und Kritiken
Die Meinungen der Fans und Vereine über den Modusänderung sind geteilt. Wobei die einen sagen, der Sport wird dadurch interessanter, attraktiver und innovativ, wobei andere Abstriche bei der Fairness und der Sicherheit im Stadion befürchten. Gegen den Modusänderung ausgeprochen haben sich die Vereine YB, FC Zürich, FC Luzern und der FC Thun. Alle anderen 16 vertretenen Vereine haben dafür gestimmt.
Chancen
- Attraktivität: der Modus soll laut der Swiss Football League verhindern, dass es eine zu starke Dominanz eines einzelnen Vereins gibt (wie es jahrelang mit YB und FCB der Fall war).
- Spannung: mit der Aufstockung von 10 auf 12 Teams wird die Saison unter den schwächeren Teams interessanter.
Risiken
Finanzen: weil es 2 Vereine mehr in der Super League gibt, befürchten die Vereine, weniger TV-Gelder zu kassieren.
- Sicherheit: es gibt mehr Hochrisiko-Spiele kurz aufeinander (in den Playoffs). Es gibt Bedenken, dass die Spiele nur mit hohen Kosten für Sicherheitspersonal und -einrichtung bewilligt werden.
Nun bist du dran
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