Trade und Bio - Was ist das und warum braucht es das? (16.12.21/Botond, Kalotay)Bio-Produkte sind schon lange im Sortiment von jedem Schweizer Supermarkt. Gemüse, Früchte, Eier und unzählige andere Produkte, welche mit dem Bio-Siegel gekennzeichnet sind, sind längst nicht mehr aus unseren Regalen wegzudenken. Doch nicht nur die Bedeutung vom Bio-Siegel hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Produkte, welche mit dem Fairtrade-Siegel gekennzeichnet sind, findet man heutzutage auch fast überall. Doch was bedeuten diese Siegel eigentlich, welche Kriterien müssen erfüllt werden, um diese zu erhalten und warum braucht es sie?

Was ist Bio?

Als Bio-Produkte können alle Lebensmittel bezeichnet werden, welche aus einer ökologischen Landwirtschaft oder einem sogenannt Biolandbau hervorgebracht werden. In der Schweiz redet man von Biolandbau, wenn gewisse Kriterien eingehalten werden. Diese wurden vor etwa 20 Jahren durch Gesetze und Verordnungen definiert. Gemäss diesen Kriterien muss es sich bei Bio-Produkten um Lebensmittel handeln, welche nur mit Dünger von Tieren, Pflanzen oder Gestein angebaut wurden. Zudem dürfen nur natürliche Pflanzenschutzmittel verwendet werden. Moderne Technik, welche den Anbau vereinfacht, darf verwendet werden, jedoch nur solange die Prinzipien der Sorgfalt und Nachhaltigkeit eingehalten sind. Somit soll erreicht werden, dass Bio-Lebensmittel natürlicher wachsen und mehr gesunde Inhaltsstoffe enthalten. Zudem soll verhindert werden, dass schädliche chemische Mittel in unsere Böden, Gewässer und auch in uns Menschen gelangen. Bei tierischen Produkten muss sichergestellt werden, dass die Tiere artgerecht gehalten und gefüttert werden. Somit wird nicht nur unsere Gesundheit gefördert, sondern auch sichergestellt, dass es unseren Tieren und unserer Natur langfristig besser geht. Das Bio-Siegel soll also dafür sorgen, dass unsere Produkte natürlich, nachhaltig und gesund sind. Doch wie sieht es mit den sozialen Herausforderungen aus? Denn der internationale Handel von Produkten kann häufig zu Ausbeutung und anderen Ungerechtigkeiten führen.

Was ist Fair Trade?

Als Fair Trade bezeichnet man einen kontrollierten Handel. Wie Bio-Produkte werden auch Fair-Trade-Produkte mit einem Siegel gekennzeichnet. Zudem geht es auch bei diesem Siegel darum, Konsumenten bei der Entscheidung, welches Produkt sie kaufen wollen, zu unterstützen. Um dieses Siegel zu erhalten, muss die Produktion der Ware eine bestimmte Anzahl von Kriterien erfüllen. Diese sind meist von sozialer Art. Im Mittelpunkt der Kriterien steht, dass der Mindestpreis der Ware hoch genug sein muss, damit den Arbeitern, welche das Produkt herstellen, gerechte Löhne ausbezahlt werden können. Weiter wichtige Kriterien sind das Sicherstellen von sicheren Arbeitsbedingungen bei der Herstellung der Ware.

Das Problem mit dem Fair-Trade-Siegel ist aber, dass die Kriterien nicht gesetzlich geregelt sind und dass es viele verschiedene Kennzeichen oder Siegel gibt. Die Organisationen, welche diese Siegel vergeben, können die Kriterien also selbst bestimmen. Das heisst, Fair-Trade ist nicht gleich Fair-Trade. Trotzdem können das Fair-Trade-Siegel und auch das Bio-Siegel eine wichtige Rolle für eine nachhaltige Wirtschaft spielen.

Wieso es wichtig ist

Das Kaufverhalten von uns Konsumenten hat einen grossen Einfluss darauf, welche Produkte es in einem Laden in das Sortiment schaffen. Das Produzieren von gerechteren, gesunderen und nachhaltigeren Lebensmittel und Waren ist mit Mehrkosten verbunden. Das heisst, für diese Produkte muss ein höherer Preis verlangt werden. Wenn der Kunde jedoch nicht weiss, warum und was der Unterschied zu einem billigeren Produkt derselben Art ist, ist es unwahrscheinlich, dass der höhere Preis auch bezahlt wird. Ein Bio-Siegel oder eine Fair-Trade Kennzeichnung ermöglicht es dem Hersteller der Ware dem Kunden zu zeigen, wie sich sein Produkt von der billigeren Alternative unterscheidet. Auf der anderen Seite gibt es dem Konsumenten eine gewisse Sicherheit über die Qualität sowie die Herkunft der gekauften Ware.

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