COVID-19 im Land der Kiwis

11.11.2021
Sam Penfold
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Das Coronavirus hält seit Anfang 2020 die Welt in (oder ausser) Atem. Mittlerweile kämpft die Welt aber zurück: Neben ursprünglichen Massnahmen wie Abstandsregeln sind mittlerweile Impfungen verfügbar. Jedoch reagieren nicht alle Länder gleich. Wir reisen heute nach Neuseeland und untersuchen den COVID-Kampf der Kiwis.

Im mittlerweile fast zweijährigen weltweiten Kampf gegen das Coronavirus gab es je nach Land oder Region sehr unterschiedliche Ansätze. So nahmen manche Länder von Anfang an eine “strengere” Strategie an und schränkten durch Lockdowns das öffentliche Leben stark ein, während andere Länder eher vorsichtig vorgingen und möglichst wenig Eingriffe in die Rechte der Bevölkerung nahmen (z.B. Schweden). Dabei gab es kein klares “Richtig oder Falsch”, und die Effektivität der Massnahmen waren bei diesem neuen und unbekannten Virus nur sehr schwer zu beurteilen.

Das Inselglück

Dabei fielen vor allem zwei Länder in ihrer Strategie auf: Neuseeland und Australien. Die beiden Inselstaaten ergriffen relativ schnell nach Übertragung des Coronavirus von Asien nach Europa und Nordamerika im März 2020 harte Grenzmassnahmen - einfacher gesagt: Die Landesgrenzen wurden geschlossen. Von einem Tag auf den anderen erlaubte man nur noch die Rückkehr von Neuseeländer*innen (mit einer obligatorischen zweiwöchigen Quarantäne in einem Hotel). Die Grenzmassnahmen konnten jedoch nur noch neue “Importe” des Virus verhindern; zu dieser Zeit waren die ersten positiven Fälle im Land schon bekannt - jedoch in sehr geringen Zahlen.

Schwierige Vergleiche

Wenn man die Infektions-, Hospitalisations- und Todeszahlen von Ländern wie Neuseeland mit dem Rest der Welt vergleicht, fällt schnell auf, dass diese massiv kleiner ausfallen - auch wenn man diese auf die jeweilige Bevölkerungsgrösse anpasst. So sind zum Beispiel in Neuseeland bis jetzt “nur” 28 Personen an COVID-19 gestorben (Stand 02.11.2021). Verglichen mit der Schweiz, wo wir in der zweiten Welle Ende 2020 bis zu 122 Tode pro Tage verzeichneten, ist diese Zahl natürlich sehr klein. Hier muss man aber beachten, dass sich Neuseeland und die Schweiz extrem unterscheiden - nicht zuletzt geografisch. Während man in Neuseeland nur per Luft- und Seeweg ankommen kann, ist man in der Schweiz auch per Auto und Zug international unterwegs. Dabei besteht auch noch die Problematik der Grenzgänger, von denen sehr viele gerade im Schweizer Gesundheitssystem arbeiten.

“Normales Leben”

Durch die geschlossenen Grenzen gelang es vielen Inselregierungen, das Virus grösstenteils vor der Grenze zu stoppen. Durch diese Massnahmen und geringen Infektionszahlen genoss die Bevölkerung in Ozeanien über die 18 Monate lange ein “Lockdown-freies” Leben - so wurden in Neuseeland und Australien Festivals gehalten während Grossteile Europas in harten Lockdowns waren. Auch bei der Impfkampagne unterschieden sich Neuseeland und Australien - namentlich im Tempo. So waren die Impfkampagnen weltweit schon fortgeschritten, als in Neuseeland die erste Person gegen das Coronavirus geimpft wurde. Dank der Impfkampagnen in Europa und Nordamerika wurde seit Sommer 2021 der internationale Reiseverkehr in diesen Regionen wieder ermöglicht. In Neuseeland ist man hier noch deutlich eingeschränkter, obwohl man momentan daran ist, die Grenzen für Geimpfte vorsichtig und langsam zu öffnen. Interessanterweise haben es aber Neuseeland und Australien mittlerweile geschafft, die Schweiz, was vollständig Geimpfte angeht, zu überholen.

Arbeitsmaterial

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