Ein Postauto auf der Hochebene von Obbuergen unterhalb des Buergenstock Resort, am Dienstag, 28. Mai 2024 auf dem Buergenstock.
KEYSTONE

Dü-da-do – 100 Jahre

20.06.2024
Kathrin Hausammann
Hören Sie

Wer kennt es nicht: „Dü-da-do – Postauto“. Was viele nicht wissen: Das Dreiklanghorn des Postautos wird in diesem Jahr 100 Jahre alt und es klingt immer noch genau gleich. Wie das Horn aussieht und warum nur jedes dritte Postauto eines hat, erfährst du in diesem Artikel.

Das Wichtigste in Kürze

Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:

  • Das Dreiklanghorn gibt es seit 100 Jahren. Es klingt immer noch genau gleich.
  • Nur jedes dritte Postauto hat ein Dreiklanghorn. Es besteht aus drei Metallhörnern und wird unten am Postauto montiert.
  • Wer das Dü-da-do hören will, muss in die Berge fahren. Das Horn wird nur auf ehemaligen Bergpost-Strassen eingesetzt.

Am 6. März 1924 verliess das erste Dreiklanghorn die Werkstatt und machte sich an einem Postauto montiert auf die Reise. Auslöser für die Entwicklung des Dreiklanghorns war die „Alpenpost“. Schon in frühen Jahren haben die Postkutschen ihre Ankunft durch Posthörner angekündigt. Ab 1919 wurde die Post dann mit Bussen in die entlegenen Bergdörfer gebracht. Auf den kurvigen Alpenstrassen wurde es eng. Denn nebst den Postautos waren auch immer mehr Privatautos unterwegs. Es kam zu vielen Unfällen. Also entschied die Post, ihre Fahrzeuge mit Hupen auszustatten. So konnten die Postautos die anderen Verkehrsteilnehmenden an unübersichtlichen Stellen vorwarnen.

Drei Hörner aus Metall

Das Dreiklanghorn besteht aus drei Metallbechern. Sie geben die Töne cis, e und a wieder. Diese Töne entsprechen einem reinen Dreiklang, daher der Name. Das Horn wird unten am Postauto montiert. Es wird durch einen elektrischen Kompressor betätigt. Das Dü-da-do erklingt also nicht elektronisch oder digital, sondern wird wie bei einer einfachen Handhupe durch Luft ausgelöst. Es ist ziemlich laut. Wenn ein Postauto aus dem Dienst genommen wird, wird das Dreiklanghorn abmontiert.

Dreiklanghorn unten am Postauto.
Postauto

Freude für Gross und Klein

Wer das Dü-da-do hören will, fährt am besten in die Berge. Denn die Postautos dürfen das Horn grundsätzlich nur auf den ehemaligen Bergpoststrassen benutzen. In einigen Kantonen werden diese Strassen mit blauen Schildern mit gelbem Posthorn drauf gekennzeichnet. Zur Freude von Gross und Klein machen Postauto-Chauffeure manchmal auch eine Ausnahme und betätigen das Horn auf einer anderen Strecke. Das geht aber nur, wenn das Postauto überhaupt mit einem Dreiklanghorn ausgestattet ist. Denn nur jedes dritte Postauto ist mit einem solchen Horn ausgestattet. Das wären dann rund 700 Postautos von insgesamt 2300, die in der Schweiz unterwegs sind.

Arbeitsmaterial

Helfen Sie uns, Chinderzytig werbefrei und frei zugänglich zu halten!

Wir von der Chinderzytig möchten die Lesefreudigkeit fördern und nicht einschränken. Deshalb stellen wir unseren Inhalt gratis zur Verfügung.

Unterstütze uns