Kaum ein Namen hat die Schlagzeilen letzter Woche so dominiert wie der von Novak Djokovic. Der 34-jährige Serbe, von vielen als weltbester Tennisspieler angesehen, steckt momentan in Australien im Quarantänehotel und darf nicht einreisen. Wie kam es dazu?
Novak Djokovic liebt eigentlich Australien und vor Allem das Australian Open Tennisturnier, welches er schon neun Mal gewonnen hat, und somit Rekordhalter ist. Das Turnier, das jährlich Mitte Januar im australischen Melbourne stattfindet, wurde auch in den letzten drei Jahren von Djokovic gewonnen. Doch dieses Jahr stosst er bereits bei der Einreise auf den ersten schwierigen Gegner: die Australischen Grenzbehörden.
Medizinische Ausnahme - oder doch nicht?
Australien hat seit Anfang der Pandemie sehr strenge Regeln eingeführt - vor Allem was internationale Grenzen angeht - und hat diese Devise auch bezüglich Impfungen weitergeführt: so muss man als Einreisender in Australien grundsätzlich geimpft sein (ausser man ist Staatsbürger) oder vorweisen können, dass man aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden kann. Einer dieser Voraussetzungen erfüllte Djokovic offenbar, als er am 4. Januar 2022 auf Instagram seine Teilnahme und die Reise nach Australien ankündigte. Als er ein paar Tage später von Dubai aus in Melbourne ankam, wurde aber schnell bekannt, dass etwas schief gelaufen ist: die Zöllner am Flughafen hielten ihn fest und er wurde in eine Quarantänehotel verlegt. Man berichtete, dass das Djokovic-Team die nötigen Dokumente für die Ausnahmebewilligung nicht vorweisen konnten.
Die Wut einer Nation
Schon die Ankündigung von Djokovic, dass er eine Ausnahmebewilligung zur Einreise erhalten habe, kam bei den meisten Australier_innen nicht gut an. Viele Australier_innen konnten wegen COVID-19 und den strengen Grenzregeln ihre Familien und Freunde nicht besuchen. Gerade in Melbourne, wo das Australian Open stattfindet, hatte man wenig Verständnis dafür, dass der Sportsmann offenbar andere Regeln genoss als die “normale” Bevölkerung. Auch war einigermassen bekannt, dass Djokovic der Impfung gegenüber skeptisch war - er hatte während 2020 und 2021 diverse fragwürdige Aussagen zur Impfung gemacht und ging sogar soweit, zu behaupten, dass man mit positiven Emotionen Wasser purifizieren könne. So machte der “Djoker” kein Geheimnis aus seiner Skepsis gegenüber der Wissenschaft.
Mangelnde Kommunikation
Die Australische Regierung und Tennisbehörde zeichnet aber auch von sich kein gutes Bild. So scheint es, dass Djokovic von einer offiziellen Stelle bereits eine Bewilligung bekam, die aber dann bei Einreise nicht akzeptiert wurde - und so eine gewisse Schuldzuweisung unter den Behörden stattfand. Es wurde berichtet, dass Djokovic bei der Einreise die “Beweisdokumente” für seine Ausnahmebewilligung nicht vorweise konnte - und somit sein Visum annulliert wurde und er aufgefordert wurde, das Land noch am selben Tag zu verlassen. Seine Anwälte erhoben jedoch dagegen Einsprache, und der Entscheid wurde auf den 10. Januar 2022 verschoben.
Ein weiteres Kapitel im Krimi
In den letzten Tagen berichteten die Australischen Medien, dass Djokovic offenbar in den letzten sechs Monaten an COVID-19 erkrankte, und somit dadurch eine medizinische Ausnahmebewilligung für die Impfung beantragen konnte - nur gab es dabei mehrere Probleme: die offiziellen Einreiseregelungen von Australien akzeptieren eine vergangene Infektion nicht als Ausnahmegrund. Ebenfalls war Djokovic einen Tag nach seiner Corona-Infektion auf Bildern mit Kindergruppen zu sehen. Nun geht dieses Spiel ins Tie-Break.
Nun bist du dran
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