Eine Gruppe von Primarschuelern laeuft einer befahrenen Strasse entlang, aufgenommen am Montag, 28. August 2017, in Tesserete im Tessin.
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Ein Hoch auf den Schulweg

16.08.2023
Lars Ziörjen
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Die langen Sommerferien sind vielerorts bereits vorbei, die Schule geht weiter. Vielleicht macht das nicht immer nur Spass, doch das Wiedersehen mit den Freund*innen ist halt doch meistens ein Highlight. Dazu gehört auch die Zeit auf dem Schulweg.

Viele Schulen wehren sich stark gegen Elterntaxis. Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren. Dies sei gefährlich wegen möglicher Unfälle auf dem Schulareal, nicht ökologisch und für die Entwicklung des Kindes nicht dienlich. Die ersten beiden Argumente sind logisch und klar. Doch, was haben Elterntaxis mit deiner Entwicklung zu tun? Aus Sicht der Erwachsenen bedeutet der Schulweg, vom Punkt A zum Punkt B zu gelangen. Für ein Kind ist dieser Weg aber viel mehr: Er ist die Verbindung zwischen zwei Orten – zu Hause und der Schule – an denen das Kind von Erwachsenen nicht beaufsichtigt wird. Und auf welchem gespielt, geträumt, geschwatzt, geschwärmt, vielleicht gelästert und genossen werden kann. Wie viele Erzählungen finden während deinem Schulweg statt? Welche Ideen sind neu entstanden, welche Abmachungen getroffen worden? Wie oft wurden Geheimnisse ausgetauscht und wie häufig wurde über Gefühle gesprochen? Der Schulweg, ein Weg ohne Erwachsene, so wichtig für euch Kinder.

Konzentration auf dem Schulweg

Ja, der Schulweg ist eure Welt. Soll es sein, soll es bleiben. Doch etwas gibt es doch zu bedenken: Seid bei allem Gesprächsstoff, bei allen Träumereien und Phantasiereisen dennoch wachsam. Der Verkehr rollt. Schaut auf die Strasse, hört heranfahrende Autos. Träumt in Gesprächen, träumt nicht im Verkehr. “Luege - Lose - Loufe” ist kein Märchen! Auch ist es nicht immer sinnvoll, den kürzesten Schulweg zu wählen: nehmt den sichersten!

Und noch etwas: Steigt niemals zu einer fremden Person ins Auto. Auch wenn sie sich als Familienfreund*in ausgibt. Oder eine schreckliche Nachricht überbringt. Oder Süssigkeiten verschenkt. Wenn ihr diese Person selbst nicht kennt, noch nie gesehen habt, dann gibt es keinen, absolut keinen Grund, zu ihr einzusteigen. Wenn ihr unsicher seid, geht zurück in die Schule und berichtet euren Lehrpersonen davon.

Also, Sicherheit im Verkehr, niemals in ein fremdes Auto steigen, dann… ja, dann geniesst euren Schulweg! Frei von Erwachsenen, eure Zeit, eure Welt. Und schafft unvergessliche Erinnerungen.

Die Chinderzytig wünscht euch allen einen wunderbaren Schulstart!

Nun bist du dran

Was halten deine Eltern vom Schulweg, welche Erfahrungen haben sie gemacht? Wie denken sie über Elterntaxis?

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