Was machen Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter? Was können Gründe für den Fachkräftemangel sein? Was sind die Folgen?
Das Wichtigste in Kürze
Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:
- Trotz steigenden Ausbildungszahlen, können nicht alle offenen Stellen besetzt werden.
- Pro Einsatzteam werden immer mehr Einsätze geleistet.
- Der Fachkräftemangel könnte Auswirkungen darauf haben, wie gut wir in Zukunft bei Notfällen betreut werden.
Rettungssanitäterinnen und -sanitäter leiten und organisieren Notfalleinsätze. Sie sind die Menschen, die beispielsweise mit Ambulanzen an den Notfallstellen eintreffen. Stellt sich heraus, dass der Notfall nicht vor Ort lösbar ist, so fahren sie die Menschen zur weiteren Behandlung in ein Spital. Diese Aufgaben erledigen sie selbstständig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gesundheits- und Rettungsfachpersonal.
Warum gibt es zu wenige Rettungssanitäter*innen
Obwohl immer mehr Menschen die Ausbildung abschliessen, können trotzdem nicht alle offenen Arbeitsstellen besetzt werden. Einer der Gründe dafür: Es gibt immer mehr Einsätze. In manchen Gebieten finden Menschen keinen Platz mehr bei Hausarztpraxen oder rufen direkt die Notrufnummer an, obwohl es kein Notfall ist. Wegen sogenannter „Bagatellfällen“ (Fälle, wo es eigentlich keinen Rettungsdienst bräuchte), stellen einige Rettungsdienste um. Beispielsweise werden in Zürich, je nach Fall, nur noch eine statt zwei Personen per Ambulanz geschickt. Diese leisten vor Ort die nötigen Hilfsmassnahmen.
Ein weiterer Fakt: Die Schweiz nimmt keine im Ausland ausgebildeten Rettungsanitäter*innen. Wer im Ausland eine Ausbildung im Rettungsdienst gemacht hat, muss in der Schweiz zusätzliche Prüfungen machen, um hier angestellt werden zu können.
Was sind die Folgen des Fachkräftemangels?
Durch den Fachkräftemangel können nicht mehr alle Ambulanzen besetzt werden. Bei Engpässen können sich Rettungsdienste teilweise unterstützen oder müssen Prioritäten setzen. Falls sich nichts ändert, könnte das in Zukunft dazu führen, dass Menschen zu lange auf Hilfe warten müssen.
Die Schichten werden immer länger für die einzelnen Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter und es gibt mehr Notfälle pro Schicht. Eine Schicht dauert in der Regel 12 Stunden. Mittlerweile rückt ein Team bis zu 12-mal aus. Zwischen den Einsätzen muss die Ambulanz desinfiziert und alle Verbrauchsmaterialien nachgefüllt werden, was den Stress noch erhöht und den Rettungskräften keine Pausen ermöglicht.
Aufgrund der längeren und anspruchsvolleren Schichten steigen immer mehr Menschen aus. Dies führt zu einem grösseren Fachkräftemangel.
Wann braucht es den Rettungswagen?
Wenn unklar ist, wie ernst der medizinische Notfall ist, sollte in jedem Fall die Notrufnummer gewählt werden! Die schweizerische Notfallnummer lautet 144.
Bei kleineren Verletzungen, wenn die Person noch allein ins Spital gehen kann (mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Taxi oder Auto), sollte diese Option statt der Ambulanz gewählt werden. Somit werden Rettungskräfte entlastet und es ist günstiger. Ambulante Einsätze sind teuer und werden nicht in jedem Fall und auch nicht komplett von der Grundversicherung übernommen.
Helfen Sie uns, Chinderzytig werbefrei und frei zugänglich zu halten!
Wir von der Chinderzytig möchten die Lesefreudigkeit fördern und nicht einschränken. Deshalb stellen wir unseren Inhalt gratis zur Verfügung.
Unterstütze uns