Festivalauftakt in der Schweiz

29.06.2022
Fiona Häberli
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Während der Festivalsommer in den letzten zwei Jahren aufgrund des Coronavirus ins Wasser fiel, freuen sich viele auf die diesjährige Festivalsaison. In den Monaten Juli und August erlebt die Saison ihren Höhepunkt und tausende von Menschen reisen in der Schweiz umher, um den langersehnten Festivalsommer zu geniessen. Wie das Festival zu seinem Namen kam und welche Geschichte dahintersteckt, erfährst du in diesem Artikel.

Der Begriff “Festival”

Der Name stammt aus dem Lateinischen und leitet sich vom Begriff „festivus“ ab. Er kann als „festlich“, „feierlich“ oder „heiter“ übersetzt werden. Im Unterschied zu einem normalen Konzert, Theater oder Vorstellung dauert ein Festival mehrere Tage. Verschiedene Künstlerinnen und Künstler stellen dabei ihre Produkte vor. Bei einem Festival muss nicht zwingend die Musik im Mittelpunkt sein. Es gibt beispielsweise Film-, Comic-, Food-, Literatur-, Kunst-, Tanz- oder Theaterfestivals, um nur einige zu nennen. Die Arten von Festivals sind so vielfältig, dass sie viele Menschen der Bevölkerung ansprechen und anziehen.

Eine Besonderheit sind die sogenannten „Open-Air-Festivals“. Sie sind in den Sommermonaten in der Schweiz weit verbreitet und finden unter freiem Himmel statt. Die Besucherinnen und Besucher verlassen das Festivalgelände in der Regel nicht. Einige bringen sogar ihre Zelte mit, um vor Ort zu übernachten. Festivals sind nicht nur bei jungen Menschen sehr beliebt. Je nach Angebot reisen auch ganze Familien und ältere Erwachsene an Festivals.

Festivalgeschichte

Bereits im antiken Griechenland, das den Zeitraum zwischen 800 v. Chr. bis 30 v. Chr. umfasst, waren sogenannte Festspiele bekannt. In der Zeit zwischen 1450 und 1750 waren festivalähnliche Veranstaltungen besonders an königlichen Höfen beliebt. Dabei wurden vor allem Theaterstücke aufgeführt. Musik wurde eher im privaten oder religiösen Gebrauch gehört. Langsam verbreitete sich das gemeinsame Musizieren in den Gaststätten und wurde immer beliebter. Säle und Konzerthäuser wurden errichtet und die Musik lockte schon damals viele Gäste aus ihren Häusern. Anders als heutzutage wurde damals fast ausschliesslich klassische Musik gehört.

Open-Air-Festivals, wie wir sie heute kennen, gibt es seit den 1960er Jahren. Sie haben ihren Ursprung in den USA. Damals wehrten sich Studentinnen und Studenten gegen den Vietnamkrieg, in welchem die USA an der Seite von Südvietnam kämpften. An ihren Informationsveranstaltungen gab es oft musikalische Vorstellungen. Nach und nach wurden ganze Festivals organisiert, bei welchen beispielsweise über zweihunderttausend Menschen während drei Tagen über 30 verschiedene Bands hörten.

Nur wenige Jahre später erreichten die Festivals die Schweiz. Das berühmte Berner Gurtenfestival feierte seine Premiere im Jahr 1977 und findet auch heute noch statt.

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