Frauenfussball-EM

13.07.2022
Fiona Häberli
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Fussball galt lange Zeit als Männersportart. Heutzutage spielen mehr als eine Million Mädchen in einem Verein Fussball. Zum 13. Mal wird in diesem Jahr die Fussball-Europameisterschaft der Frauen ausgetragen. Die UEFA Women’s Euro 2022, wie der offizielle Name des Turniers lautet, wurde wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben und findet nun diesen Sommer statt. Vom 06. bis 31. Juli kämpfen die 16 Teams, die sich für die Endrunde qualifiziert haben, in England um den Sieg. Im Artikel erfährst du mehr über die Geschichte des Frauenfussballs bis hin zur Europameisterschaft.

Die Geschichte des Frauenfussballs

Fussball, wie wir es heute kennen, entstand um das Jahr 1850 in Grossbritannien. Innerhalb von dreissig bis vierzig Jahren war die Sportart in ganz Europa bekannt und breitete sich nach und nach auch in den anderen Kontinenten aus. Fussball gilt bis heute als beliebteste Mannschaftssportart der Welt.

Bereits im zweiten Jahrtausend v.u.Z. (vor unserer Zeitrechnung) war ein fussballähnliches Spiel in China bekannt, bei dem Mannschaften mit einem Ball aus Lederstücken, Federn und Tierhaaren trainierten. Über die Regeln des chinesischen Fussballspiels ist jedoch wenig bekannt.

Während die Geschichte des Männerfussballs gut erforscht ist, sind die Spuren des Frauenfussballs weniger bekannt. In der Schweiz des 20. Jahrhunderts spielten die Frauen zuerst nur an Grümpelturnieren, bis im Jahr 1967 die ersten offiziellen Mannschaften gegeneinander antreten wollten. Die offiziellen Spiele wurden vom Schweizerischen Fussballverband abgelehnt. Die Begründung war, dass Frauen nicht Fussball spielen sollen, sich jedoch zu Schiedsrichterinnen ausbilden lassen dürfen.

Eine ähnliche Situation zeigte sich in Deutschland: Der Deutsche Fussballbund beschloss im Jahr 1955 ein offizielles Verbot gegen kickende Frauen. Die Begründung der Verantwortlichen lautete folgendermassen: “Im Kampf um den Ball verschwindet die weibliche Anmut, Körper und Seele erleiden unweigerlich Schaden und das Zurschaustellen des Körpers verletzt Schicklichkeit und Anstand.” Sollten die Mitgliedsvereine des Deutschen Fussballbundes dennoch Damenfussball anbieten, drohte ihnen eine Strafe. Sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland wurde Frauen im Jahr 1970 das Fussballspielen in Vereinen erlaubt.

Die erste offizielle Europameisterschaft der Frauen wurde von der UEFA im Jahr 1980 beschlossen. 1989 holten sich die Frauen der deutschen Nationalmannschaft den Sieg. Belohnt wurden sie mit einem Kaffeeservice und einem Bügelbrett.

Mittlerweile hat sich das Bild vom Frauenfußball gewandelt. Mehr als eine Million Frauen und Mädchen spielen heute in Vereinen Fußball. Der Sport wird anerkannt, die Spieltaktik bewundert. Wenn die Frauen heutzutage einen Titel gewinnen, bekommen sie nicht mehr nur ein Bügelbrett überreicht, sondern hohe Siegerprämien. Die UEFA hat das Preisgeld von der letzten EM zur diesjährigen verdoppelt. Neu sollen 16 Millionen Euro auf die Teams verteilt werden, um den Frauenfussball zu fördern. Die Siegerinnen können maximal 2'085'000 Euro einspielen. Im Vergleich zur letztjährigen Fussball Europameisterschaft der Männer ist der Unterschied weiterhin gross. Aus diesem Grund haben nun einige Verbände angekündigt, den Frauen gleich viel wie den Männern zu bezahlen.

Gruppen und Spielplan

Die Auslosung der Endrunde hat die folgenden Gruppen ergeben:

Gruppe A: England (Gastgeber), Österreich, Norwegen, Nordirland

Gruppe B: Deutschland, Dänemark, Spanien, Finnland

Gruppe C: Niederlande (Titelverteidiger), Schweden, Portugal (ersetzt Russland), Schweiz

Gruppe D: Frankreich, Italien, Belgien, Island

Unter dem Link findest du den Spielplan:

https://editorial.uefa.com/resources/0275-150caa693134-811d87857632-1000/match_schedule_-_220502pdf.pdf

Unter diesem Link findest du das Team der Schweiz:

https://www.football.ch/sfv/nationalteams/a-team-frauen/team.aspx

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