Hier ist der Tod ein Fest der Freude

2.11.2021
Annic Berset
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Der Tod eines Menschen ist nicht überall nur eine traurige Angelegenheit. Am Tag der Toten, der vor allem in Mexiko gefeiert wird, erinnern sich die Menschen an all die schönen Momente, die sie mit Verstorbenen geteilt haben.

Ende Oktober ist es wieder soweit: In unzähligen Städten Lateinamerikas wird es wieder bunt und laut. Man wird Menschen mit farbigen Kostümen auf den Strassen sehen und ebenso viele, die sich als Skelette verkleiden.

In den Läden wird man Totenköpfe und Knochen aus Zucker und Marzipan kaufen können, und zwischen dem 31. Oktober und dem 2. November werden sich abends unzählige Familien zu einem Fest auf einem Friedhof treffen.
Auf einem Friedhof? Ein Fest? Ja, richtig gehört. In diesen Tagen feiert man nämlich in Mexiko und mittlerweile auch in anderen Ländern auf dem südamerikanischen Kontinent den Tag der Toten – auf Spanisch „El Dìa de los Muertos“.

Schöne Erinnerungen

Dieser Tag entstand vor mehreren Tausend Jahren unter anderem bei den Völkern der Azteken. Dort glaubten die Menschen fest daran, dass der Tod und das Leben in enger Verbindung stehen und auch Verstorbene weiterhin in der Familie verbleiben.

Einmal im Jahr wollten diese Völker sich ganz besonders an die geliebten Personen erinnern, die in der Vergangenheit gestorben waren. Deshalb feiert man bis heute am 2. November die Toten.

Der Glauben nach kehren die Verstorbenen für diesen einen Tag aus dem Jenseits zu ihren Familien zurück, um sie zu besuchen. Diese bereiten sich auf dem Friedhof vor, legen Wasser und Nahrungsmittel auf Altäre, damit sich die Geister nach ihrem langen Weg ausruhen und stärken können. Ausserdem werden die Altäre mit Familienfotos geschmückt und gelb-orange Blumen werden hinterlegt. Diese sollen den Geistern den Weg weisen, damit sie für diesen speziellen Tag zurück zu ihren Familien finden.

Am 2. November erinnert man sich an die schönen Momente, die man mit dem verstorbenen Menschen geteilt hat und erzählt einander Geschichten darüber. Abends verabschiedet man sich wieder von ihnen – bis man sie im nächsten Jahr wieder in der Familie begrüssen darf.

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