Heute nehmen wir uns einmal Zeit, um uns um die wirklich wichtige Frage in der Adventszeit zu kümmern: Gibt es einen Weihnachtsmann? Dazu zeigen wir euch die Geschichte von Virginia, die diese Frage mit 8 Jahren einer Zeitung stellte. Denn, was in der Zeitung stehe, das stimme, sagte ihr Vater. Doch von vorne.
Es war einmal ein achtjähriges Mädchen, Virginia O’Hanlon, das in New York lebte. Und zwar bereits vor etwa 130 Jahren. Sie machte sich bereits im September darüber Gedanken, ob es den Weihnachtsmann gebe, und die Antworten der Erwachsenen liessen ihr keine Ruhe. Als sogar ihre Freunde meinten, dass der Weihnachtsmann gar nicht existiere, begann sie sich Sorgen zu machen. Ihr Vater meinte darauf: “Frag die Zeitung. Was in unserer Zeitung steht, das ist wahr!”. Obwohl diese Geschichte wie ein Märchen begonnen hat, ist es eine wahre Geschichte. So schrieb das Mädchen einen Brief und fragte: Gibt es einen Weihnachtsmann?
Die Antwort der Zeitung
Die Antwort von Francis Church, dem Redaktor der Zeitung “The Sun” antwortete berührend und herzlich mit einem Brief, der bis ins heutige Jahr immer wieder abgedruckt wird. Viel Vergnügen beim Lesen! (weit verbreitet im Internet, dieses Zitat stammt von der Seite www.welt.de)
“Virginia, Deine kleinen Freunde haben nicht recht. Sie sind angekränkelt vom Skeptizismus eines skeptischen Zeitalters. Sie glauben nur, was sie sehen: Sie glauben, dass es nicht geben kann, was sie mit ihrem kleinen Geist nicht erfassen können. Aller Menschengeist ist klein, Virginia, ob er nun einem Erwachsenen oder einem Kind gehört. Im Weltall verliert er sich wie ein winziges Insekt. Solcher Ameisenverstand reicht nicht aus, die ganze Wahrheit zu erfassen und zu begreifen.
Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann. Es gibt ihn so gewiss wie die Liebe und die Großherzigkeit und die Treue. Und du weißt ja, dass es all das gibt, und deshalb kann unser Leben schön und heiter sein. Wie dunkel wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe! Sie wäre so dunkel, als gäbe es keine Virginia. Es gäbe keinen Glauben, keine Poesie – gar nichts, was das Leben erst erträglich machte. Ein Flackerrest an sichtbarem Schönen bliebe übrig. Aber das ewige Licht der Kindheit, das die Welt erfüllt, müsste verlöschen.
Es gibt einen Weihnachtsmann, sonst könntest Du auch den Märchen nicht glauben. Gewiss, Du könntest Deinen Papa bitten, er solle an Heiligabend Leute ausschicken, den Weihnachtsmann zu fangen. Und keiner von ihnen bekäme den Weihnachtsmann zu Gesicht – was würde das beweisen?
Kein Mensch sieht ihn einfach so. Das beweist gar nichts. Die wichtigsten Dinge bleiben meistens Kindern und Erwachsenen unsichtbar. Die Elfen zum Beispiel, wenn sie auf Mondwiesen tanzen. Trotzdem gibt es sie. All die Wunder zu denken – geschweige denn sie zu sehen –, das vermag nicht der Klügste auf der Welt. Was Du auch siehst, Du siehst nie alles. Du kannst ein Kaleidoskop aufbrechen und nach den schönen Farbfiguren suchen. Du wirst einige bunte Scherben finden, nichts weiter. Warum? Weil es einen Schleier gibt, der die wahre Welt verhüllt, einen Schleier, den nicht einmal die größte Gewalt auf der Welt zerreißen kann. Nur Glaube und Poesie und Liebe können ihn lüften. Dann werden die Schönheit und Herrlichkeit dahinter auf einmal zu erkennen sein. „Ist das denn auch wahr?“, kannst Du fragen. Virginia, nichts auf der ganzen Welt ist wahrer, und nichts ist beständiger.
Der Weihnachtsmann lebt, und ewig wird er leben. Sogar in zehn mal zehntausend Jahren wird er da sein, um Kinder wie Dich und jedes offene Herz mit Freude zu erfüllen.
Frohe Weihnacht, Virginia!
Dein Francis Church"
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