Klare Nächte – eisige Kälte

10.03.2022
Kathrin Hausammann
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Der Himmel ist stahlblau. Die Sonnenstrahlen wärmen das Gesicht. Auf der Terrasse des Bergrestaurants kann man ohne Skijacke die Aussicht geniessen. Doch kaum ist die Sonne weg, wird es eisig kalt. In der Nacht sinken die Temperaturen gar unter minus zehn Grad. Trotz oder gerade wegen des wolkenlosen Himmels?

Das Wichtigste in Kürze

Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:

  • Bei einer klaren Nacht ohne Wolken wird es gerade im Winter besonders kalt.
  • Wolken sind eine Art Decke für die Erde. Sie halten die Wärme zurück, welche die Erde abstrahlt.
  • Hat es nun keine Wolken, kann die warme Luft entweichen und es wird sehr schnell sehr kalt.

Der meteorologische Frühlingsanfang (1. März) stand bereits vor der Tür. Trotzdem wurde es noch einmal eisig kalt in der Schweiz. Es ist Ende Februar/Anfang März. Tagsüber strahlt die Sonne vom Himmel. Die Wärme ist bereits gut zu spüren im Gesicht. Doch die Freude ist nicht von langer Dauer. Kaum ist die Sonne weg, fliesst eine eisige Kälte durch unsere Knochen. „Schuld“ daran ist tatsächlich der wolkenlose Himmel. Wie kann das sein?

Ohne Decke keine Wärme

Stellt euch vor, dass die Wolken eine Art Decke um die Erde herum bilden. Wie ein menschlicher Körper strahlt auch die Erde Wärme ab. Die Decke, sprich die Wolken, halten diese Wärme zurück. Und je dichter die Wolken, desto weniger kühlt es in der Nacht ab. Wenn es also tagsüber und in der Nacht bewölkt ist, bleiben die Temperaturen manchmal fast gleich. Fehlt nun aber diese Decke, sprich ist der Himmel wolkenlos, dann kann die warme Luft ohne Widerstand aufsteigen und entweichen. So wird es richtig kalt. Im Winter wird dieser Effekt noch verstärkt, da die Sonne weniger stark ist und die Tage kürzer sind als im Sommer. So kann sich die Luft auch weniger lang aufwärmen.

Die Rolle des Windes

Nebst den Wolken spielt häufig auch der Wind eine zentrale Rolle bei eisigen Nächten. Allerdings nicht, wenn er besonders stark bläst, sondern wenn er gar nicht bläst. Ist es nämlich windstill, wird die unterschiedlich warme Luft nicht durcheinandergemischt. Am Boden ist die Luft schwer und kühl. Weiter oben ist sie wärmer und leichter. Bläst nun ein Wind, so werden diese Luftmengen vermischt und kühlen nie ganz aus. Bläst kein Wind, kühlen die Luftmengen hingegen mehr und mehr aus. So kommt es bei diesen eisigen Temperaturen dann meistens auch zu Bodenfrost (pickelharter eisiger Boden) und stark vereisten Autoscheiben.

Siehst du im Winter also ein schönes Sternenzelt am Himmel, teilst du deinen Eltern besser mit, dass sie am Morgen lieber ein paar Minuten mehr einrechnen sollen, falls sie mit dem Auto zur Arbeit fahren wollen.

Arbeitsmaterial

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