Klimaschutz ade: Wie erklärt man das den Kindern?

16.06.2021
Lars Ziörjen
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Wie du vielleicht mitgekriegt hast, gab es am vergangenen Sonntag eine grosse Abstimmung. Die Schweiz sagt, was sie will. Und sie will: keine saubere Luft, kein sauberes Wasser, Gift im Essen. So tönt es von der Seite der Verlierer. Die Seite der Gewinner sagt: Es sei ein erfreulicher Schritt in eine vernünftige, wirtschaftliche Richtung. Wie wirkt diese Abstimmung und wie geht es weiter?

Ein Sieg für das Geld

Das Schweizer Volk sagt klar Nein!

  • 60,6% Nein zum Pestizid-Gesetz (=keine Gifte in der Landwirtschaft)
  • 60,7% Nein zum Trinkwasser-Gesetzt (=keine Verpflichtung für sauberes Trinkwasser)
  • 51,6% Nein zum CO2-Gesetz, das sich für ein sauberes Klima einsetzt.

Die Sorge um hohe Kosten für den Klimaschutz war grösser als die Angst vor dem Klimawandel. Die politischen Sieger betonen dies auch: Es sei ein Ende der klimapolitischen Luxuslösungen und führe zu einem vernünftigen Umgang mit dem Klimaschutz. Wie dieser Umgang aussieht, weiss man noch nicht. Denn, ohne Anpassungen in unserem Leben und finanzielle Einbussen wird es nicht gehen. Die Sieger feiern den politischen Triumph, doch Lösungen haben sie noch keine öffentlich präsentiert.

Eine Niederlage für das Klima

Anders gesagt: Die Schweiz will keine saubere Luft, kein sauberes Wasser und keinen Boden ohne Gift. Diese Aussage ist zu einfach. Die Unterstützung für die grüne Politik und die Klimajugend scheint stark zu sein. Fast alle verstehen, dass wir etwas für den Umweltschutz und Klimaschutz unternehmen müssen. Doch wenn das eigene Leben damit berührt wird, macht es keinen Spass mehr. Am Ende hat der Gedanke ans Portemonnaie gesiegt. Mehr Geld bezahlen, um in die Ferien zu fliegen? Mehr Geld für Heizungen ausgeben oder sogar eine neue, umweltfreundliche Heizung einbauen müssen? Umdenken in der Landwirtschaft und Gewohntes ändern? Nein, das geht dann doch zu weit. So kamen die drei Nein zu Stande. Es ist kein Ergebnis, das sich für die langfristigen Bedürfnisse der Erde und der zukünftigen Generationen interessiert hat. Es konzentrierte sich auf die eigene Bequemlichkeit und den Geldbeutel.

Nun bist du dran

Dass das eigene Geld wichtiger zu sein scheint, als der ganze Planet, auf dem wir leben, ist schwer nachvollziehbar. Dass kurzfristiger Reichtum wichtiger zu sein scheint, als die Sicherung eurer Erde, eurer gesunden Luft und eures sauberen Wassers, ist kaum logisch. Wie ich das meinen Kindern erklären soll? Ich weiss es nicht. Vielleicht habt ihr Antworten? Vielleicht kennt ihr Ja-Stimmende, die euch Antworten geben können. Sprich mit ihnen darüber – und melde dich doch auch bei uns. Entweder mit einem Kommentar in der Kommentarspalte, auf Facebook oder durch unser Kontaktformular. Wir freuen uns auf Rückmeldungen.

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