Krim - Die kleine Halbinsel im grossen Konflikt

25.08.2021
Botond Kalotav
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Seit dem Ausbruch des Krieges im Jahr 2014 sorgt die Ukraine immer wieder für neue Schlagzeilen. Das Land ist im Verlauf der 2010er Jahre zum Aushängeschild des Konfliktes zwischen Russland und dem Westen geworden. Doch was genau steckt hinter diesem Konflikt?

Der seit 2014 andauernde Bürgerkrieg in der Ukraine scheint kein Ende zu nehmen. Selbst sieben Jahre nach dem Ausbruch des Krieges, kommt es selbst heute noch regelmässig zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen von Russland unterstützen Milizen und der ukrainischen Armee. Vor allem im Osten und Süden des Landes ist die Situation immer noch angespannt. Nun startet die Ukraine mit der Krim Plattform eine neue Initiative, um an den Höhepunkt dieses Krieges zu erinnern. Wieder also scheint diese kleine Halbinsel im Mittelpunkt des Konfliktes zu stehen. Die Wichtigkeit der Insel ist aber nicht nur von symbolischer Natur.

Eine kleine Halbinsel von grossem Wert

Die Halbinsel Krim ist seit 1954 Teil der Ukraine. Davor gehörte die Halbinsel zu Russland und wurde damals als ein Geschenk and die Ukraine übergeben. Die damalige Angliederung an die Ukraine war aber schon damals nicht unumstritten in Russland. Noch heute ist eine Mehrheit der Bevölkerung russisch. Im Jahr 2014 versuchte Putin die militärische Besatzung der Halbinsel damit zu rechtfertigen, dass er die russische Bevölkerung auf der Insel als gefährdet sah. Doch das eigentliche Interesse Russlands an der Krim hatte damals schon einen strategischen Grund. Denn die Halbinsel hatte zwar seit Jahrzehnten nicht mehr Russland gehört, doch dank einem Vertrag zwischen Russland und der Ukraine, blieb die Insel das Zuhause der russischen Schwarzmeerflotte.

Für Russland, ein Land, welches trotz enormer Grösse keinen einfachen Zugang an ein Meer hat, ist die Krim als Militärstützpunkt noch heute von grosser strategischer Bedeutung. Deshalb reagierte der Kreml vor sieben Jahren so aggressiv auf die europafreundlichen Proteste in der Ukraine. Denn der politische Umbruch in der Ukraine hätte nicht nur zum Verlust dieser kleinen Insel geführt, sondern auch dem offenen Zugang zum schwarzen Meer.

Die Krim Plattform

Morgen feiert die Ukraine das 30-jährige Jubiläum der Gründung eines eigenständigen Landes und der Loslösung von der Sowjetunion. Dieses Jahr soll der Nationalfeiertag jedoch an eine andere Abspaltung erinnern. Denn die Ukraine hat diese Woche Politiker aus 45 Ländern zu einem Treffen eingeladen, um an die Abspaltung der Halbinsel Krim von der Ukraine zu erinnern. Zudem bittet die Ukraine um mehr Unterstützung, um die verlorene Halbinsel wieder für sich zu beanspruchen. Die Ukraine erhält viel Zustimmung von europäischen Ländern, während sich Russland durch diesen Gipfel provoziert fühlt und mit Konsequenzen droht.

Ob diese neue Initiative der ukrainischen Regierung also wirklich etwas bewirken kann oder ob diese den bestehenden Konflikt nur stärker anfeuert, bleibt abzuwarten. Doch eins ist sicher, Russland wird die Halbinsel nicht noch einmal „verschenken“. Denn der Wert dieser Insel ist um einiges höher als es auf den ersten Blick zu sein scheint.

Nun bist du dran

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Weisst du wieso Russland trotz dessen Gösse keinen einfachen Zugang zum Meer hat?

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Milizen

Milizen Sind Streitkräfte oder Teile von Streitkräften, die zum größten Teil oder vollständig erst zum Einsatz kommen, wenn ein Konflikt ausbricht.

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Schwarzmeerflotte

Die Schwarzmeerflotte ist Teil des russischen Militärs, welches auf dem Wasser kämpft.

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Proteste

Grund für den Ausbruch des Konfliktes in der Ukraine waren Proteste gegen den ukrainischen Präsidenten, nachdem dieser entschied, eine Vereinbarung zur Annäherung an die EU doch nicht zu unterschreiben.

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