Nelson Mandela und sein Kampf gegen die Apartheid

3.12.2020
Rebekka Christen
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Am 5. Dezember 2013 starb der Politiker Nelson Mandela mit 95 Jahren. Für viele Menschen auf der ganzen Welt steht sein Name für Freiheit und Gerechtigkeit.

Nelson Mandela wurde 1918 im südafrikanischen Dorf Mvezo geboren. Mit 21 Jahren begann er an der Universität von Fort Hare in der Stadt Alice unter anderem Englisch und Politik zu studieren. Während dieser Zeit engagierte er sich zum ersten Mal politisch. Das gefiel der Universität nicht, weshalb er sie verlassen musste. Dazu kam, dass Mandela zwangsverheiratet werden sollte. Daher flüchtete er in das etwa elf Autostunden von seinem Heimatdorf entfernte Johannesburg. Hier lebte er ab 1941 und arbeitete zuerst als Wachmann, bevor er eine Ausbildung zum Anwalt begann.

In Johannesburg konnte Nelson Mandela dank Fernunterricht sein abgebrochenes Studium abschliessen. Danach wollte er ein Rechtswissenschafts-Studium machen, das er aber nicht beenden durfte. Personen, die für seinen Studienabschluss zuständig waren, fanden seine politischen Aktivitäten nicht gut. Denn Mandela setzte sich sehr stark gegen die Apartheid in Südafrika ein. Doch was ist mit Apartheid gemeint? Und was machte der junge Student dagegen?

Unterdrückung der schwarzen Mehrheit

Mit der Apartheid ist die während Jahrzehnten dauernde Rassentrennung in Südafrika gemeint. Etwa 41 Millionen schwarzen Menschen wurden durch nur vier Millionen weisse Personen unterdrückt. Besonders schlimm war die Apartheid in der Mitte des letzten Jahrhunderts, als Nelson Mandela Rechtswissenschaften studierte. Zu dieser Zeit, im Jahr 1944, trat er der südafrikanischen Organisation ANC (Afrikanischer Nationalkongress) bei, die sich sehr für die Rechte schwarzer Südafrikanerinnen und Südafrikaner einsetzte. Kurz darauf gründete er mit anderen jungen Männern eine ANC-Jugendorganisation.

Engagement trotz Widerständen

In den nächsten Jahren wurde die Situation für die schwarze südafrikanische Bevölkerung noch schlechter. Denn 1948 führte das Land verschiedene Bestimmungen ein, welche die Apartheid gesetzlich festlegten. Das hinderte Nelson Mandela aber nicht daran, sich weiter für seine schwarzen Mitbürgerinnen und Mitbürger einzusetzen. Der ANC wurde er immer aktiver und übernahm verschiedene Führungspositionen. Daneben gründete er zusammen mit seinem ANC-Kollegen Oliver Tambo eine Anwaltskanzlei, die sich für die Rechte der Schwarzen stark machte. Das alles gefiel der Regierung nicht. Deshalb schränkte sie Mandela in seinem Privatleben und seiner Arbeit immer wieder ein. Unter anderem verhaftete sie ihn mehrere Male. Er dachte aber nicht ans Aufhören. Auch nicht, als die südafrikanische Regierung 1960 den ANC und andere gegen die Apartheid kämpfende Organisationen und Parteien verbot. Denn der ANC und damit auch Nelson Mandela engagierten sich heimlich weiter. Das blieb aber nicht unbemerkt, weshalb die Regierung Mandela im Jahr 1962 wieder einmal verhaften liess. 1963 begann das Gerichtsverfahren gegen ihn und sieben weitere Männer. Im Jahr darauf wurden sie zu lebenslanger Haft verurteilt.
Die folgenden Jahre verbrachte Nelson Mandela unter teilweise schlimmen Bedingungen in verschiedenen Gefängnissen. Während dessen wurde er zum Gesicht des Kampfes für die Gleichstellung der Schwarzen Südafrikanerinnen und Südafrikaner.

Das offizielle Ende der Apartheid

1989 wurde Frederik Willem de Klerk zum neuen südafrikanischen Staatspräsidenten gewählt. De Klerk war zwar weiss, aber gegen die Apartheid. Deshalb liess er das Verbot des ANC und anderer Anti-Apartheid-Organisationen und -Parteien aufheben sowie Nelson Mandela aus seiner Haft entlassen. Am 11. Februar 1990 kam Mandela nach 27 Jahren in Gefangenschaft frei. Ein Jahr später wurden die Apartheidgesetze abgeschafft. Dadurch wurde die Unterdrückung der schwarzen Mehrheitsbevölkerung durch die weisse Minderheit in Südafrika offiziell beendet.

Ein Leben für die Gerechtigkeit

1991 wurde Nelson Mandela zum Präsidenten der ANC und drei Jahre später zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas gewählt. Während seiner Amtszeit als südafrikanisches Staatsoberhaupt von 1994 bis 1999 bemühte er sich, die schwarze und weisse Bevölkerung zu versöhnen und allen die gleichen Rechte zu geben. Dafür erhielt er international sehr viel Respekt. Nach seiner Präsidentschaft engagierte er sich auf der ganzen Welt gegen Ungerechtigkeiten. Am 5. Dezember 2013 starb der Mann, der auch heute noch für viele Menschen ein Vorbild ist, in Südafrika an den Folgen einer Lungenentzündung.

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