Organe spenden – Leben retten

27.04.2023
Kathrin Hausammann
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Über 1400 Menschen in der Schweiz haben ein krankes Organ, zum Beispiel ein krankes Herz, eine kranke Leber oder Niere. Durch eine Organspende können diese Menschen gerettet werden. Doch es gibt in der Schweiz nicht genug Menschen, die sich für eine Spende zur Verfügung stellen. Warum ist das so und was kann man dagegen tun?

Das Wichtigste in Kürze

Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:

  • Über 1400 Menschen in der Schweiz warten auf ein Organ, das ihnen gespendet werden kann.
  • Es gibt verschiedene Arten von Spenden: die Lebendspende, die Gewebespende und die Organspende
  • Die Schweizer Bevölkerung hat letztes Jahr ein Gesetz angenommen. Damit wird künftig jeder Mensch als mögliche:r Spender:in betrachtet, wenn er nicht ausdrücklich NEIN sagt.

In der Schweiz muss ein Mensch mit einem kranken Organ im Durchschnitt fast ein Jahr warten, bis ein passendes gesundes Organ gefunden wird. Für einige Menschen ist das zu lange. Sie sterben, bevor ihnen ein gesundes Organ gespendet und eingesetzt werden konnte. Es gibt verschiedene Arten von Spenden.

Verschiedene Arten von Spenden

Es gibt die Lebendspende, bei der das Organ von einer lebenden Person entnommen wird. Das kann zum Beispiel eine Niere sein. Menschen haben im Normalfall zwei Nieren. Sie können aber auch gut mit nur einer Niere leben, sofern diese gesund ist. Dann gibt es die Gewebespende. Bei dieser werden zum Beispiel Haut, Knochen oder Sehnen entnommen und dem kranken Menschen eingesetzt. Als dritte Art der Spenden wäre da die Organspende. Dabei wird einem verstorbenen Menschen eine Niere, die Leber, ein Herz, die Lunge, die Bauchspeicheldrüse oder der Dünndarm entnommen und beim kranken Menschen eingesetzt. Eine Organspende oder Gewebespende darf nur gemacht werden, wenn der Mensch oder seine Angehörigen eingewilligt haben und zwei Ärzte/Ärztinnen den Hirntod festgestellt haben.

Darüber reden und sich entscheiden

Was kann man nun also machen, damit mehr Menschen spenden? Überreden ist keine gute Idee. Informationen sind gefragt. Ob ich meine Organe spenden will oder nicht, ist eine sehr persönliche Entscheidung. Es ist daher wichtig, dass man sich gut informiert und dann darüber spricht. Schlussendlich sollte die Entscheidung den Angehörigen und Freunden mitgeteilt werden – egal ob es ein JA oder ein NEIN ist. Es ist nämlich so, dass im Falle eines Todes die Angehörigen definitiv über die Organspende entscheiden müssen.

Bereitschaft grundsätzlich da

Dass die Menschen in der Schweiz grundsätzlich bereit sind, ihre Organe zu spenden, zeigte eine Abstimmung im letzten Jahr. Dabei ging es um das neue Gesetz über die Organspende. Es wurde deutlich angenommen. Künftig wird also jeder Mensch als möglicher Spender oder mögliche Spenderin betrachtet. Wenn ich NICHT spenden will, muss ich mich in eine Liste eintragen lassen. Bisher war es genau umgekehrt. Das Gesetz gilt voraussichtlich ab dem Jahr 2025. Mit diesem neuen Gesetz, den vielen angebotenen Informationen und Filmen erhoffen sich die verantwortlichen Personen, dass die Organspenden in der Schweiz zunehmen werden.

Arbeitsmaterial

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