Pride Month

1.06.2022
Fiona Häberli
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Der Monat Juni wird jedes Jahr besonders bunt: Regenbogenflaggen werden geschwungen und Regenbogenmotive werden aufs Gesicht geschminkt oder auf der Kleidung getragen. Paraden ziehen durch die Strassen und Protestaktionen werden organisiert. Im Juni findet der alljährliche Pride-Month statt. Weshalb dieser im Juni ist und welchen Zweck der Pride-Month hat, erfährst du im Artikel.

Das Wichtigste in Kürze

Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:

  • Die Pride-Month-Bewegung hat ihren Ursprung in den USA. Homosexuelle wurden immer wieder schikaniert. Im Jahr 1969 im Monat Juni wehrten sie sich während mehreren Tagen gegen die Polizei. Seitdem gilt der Juni in einigen Ländern der Welt als Pride-Month.
  • Seit 27 Jahren findet das Pridefestival in Zürich statt. Es ist Teil des Pride-Month. Es soll auf die Rechte der LGBTIQ+ aufmerksam gemacht werden. Dazu gehören auch die sogenannten Pride-Weeks, in welchen verschiedene Freizeitangebote rund um LGBTIQ+ gemacht werden.

So ist der Pride-Month entstanden

“Pride” ist Englisch und bedeutet Stolz. Damit soll ausgedrückt werden, dass egal welche sexuelle Identität und sexuelle Orientierung Menschen haben, sie stolz auf sich sein können. Niemand braucht sich aufgrund der sexuellen Identität und Orientierung zu schämen oder zu verstecken.

Im vergangenen Jahrhundert wurden Homosexuelle oft als krank und minderwertig betrachtet. Sie versuchten sich aus diesem Grund, der Mehrheit der Bevölkerung anzupassen und ihre sexuelle Orientierung zu verstecken. Ab den 1960er Jahren gab es in der Homosexuellenbewegung eine Wende: In den USA fand im Jahr 1964 die erste öffentliche Demonstration für die Rechte von Homosexuellen statt. Studentenorganisationen, die für die Rechte von Homosexuellen einstanden, wurden gegründet und immer wieder demonstrierten kleinere Gruppen von Menschen.

Am 28. Juni 1969 führte die Polizei eine Kontrolle in einer Bar namens Stonewall Inn in New York durch, wo sich vor allem Homosexuelle trafen. Die Polizisten schikanierten lesbische Frauen und schwule Männer derart, dass sich die Barbesucherinnen und Barbesucher, aber auch Unbeteiligte zu wehren begannen. Sie warfen Flaschen und Steine und riefen „Gay Power “. Die Polizisten waren überrascht, dass sich die Homosexuellen wehrten. Die Unruhen gingen die nächsten Junitage weiter. Sie werden als Beginn der modernen Schwulen- und Lesbenbewegung betrachtet. Es entstand eine internationale Bewegung, die an den Stonewall-Vorfall im Juni 1969 erinnern soll.

Der Pride-Month in der Schweiz

Seit 1994 wird das „Zurich Pride Festival“ durchgeführt. An diesem Tag soll ganz besonders auf die Rechte der LGBTIQ+ aufmerksam gemacht werden und gegen deren Diskriminierung gekämpft werden. Neben einem friedlichen Demonstrationsumzug durch die Stadt Zürich werden Partys gefeiert und Konzerte veranstaltet. Das Pride Festival dauert zwei Tage und Personen mit allen sexuellen Orientierungen und Identitäten sind willkommen.

Der Pride Month umfasst jedoch noch mehr: In den Wochen vor dem Festival werden verschiedene Aktivitäten im Namen der LGBTIQ+ angeboten. So gibt es beispielsweise Pride-Gebete, eine Pride-Wanderung, ein Pride-Workout, Pride-Spaziergänge- und Joggingrunden und Infoveranstaltungen statt. Zudem machen verschieden Firmen auf die LGBTIQ+ aufmerksam. Sie organisieren für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Workshops und weisen damit auf die immer noch anhaltende Diskriminierung der LGBTIQ+ hin.

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Pride-Month

· Stammt aus dem Englischen und kann als Monat des Stolzes übersetzt werden.

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Homosexuelle

· Bezeichnet gleichgeschlechtliches sexuelles Verhalten. Homosexualität bedeutet beispielweise, dass ein Mann und ein Mann sich lieben, oder eine Frau und eine Frau. Das Gegenteil ist Heterosexualität: Dabei lieben sich eine Frau und ein Mann. Männer, die sich zu Männern hingezogen fühlen, nennt man auch Schwule. Frauen, die sich zu Frauen hingezogen fühlen, werden als Lesben bezeichnet.

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LGBTIQ+

· Steht als Abkürzung für diese Begriffe: L = lesbisch, G = gay (das englische Wort für schwul), B = bi, T = trans, I = intergeschlechtlich, Q = queer. Das Plus steht für weitere Sexualitäten.

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Gay Power

· Dieser Begriff stammt ebenfalls aus dem Englischen und bedeutet Schwulen- oder Homosexuellenpower

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