Das Fest der Spende und Zusammenkunft – in der Krise?

21.04.2020
Seraina Branschi
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Letztes Wochenende hatten wir das religiöse Fest der Christen – Ostern. Diese Woche beginnt der Ramadan. Dies ist die Fastenzeit der Muslimen. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang essen und trinken sie nichts.

Die Muslimen glauben ebenfalls an einen Gott. Diesen nennen sie “Allah”. Auch bei den Muslimen gibt es jemanden, der auf die Erde zu den Menschen kam. Ihn nennen sie Mohammed. Er wurde von Gott auf die Erde gesendet. Mohammed ist für die Glaubensrichtung der Muslime (den Islam), wie Jesus im Christentum. Doch was ist nun dieses muslimische Fest Ramadan?

Wenig essen und viel nachdenken

Der Ramadan ist der neunte Monat im islamischen Mondkalender und dauert 30 Tage. Während dieser Zeit fasten die Muslime. Sie essen und trinken nur zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang. Sie trinken in dieser Zeit auch kein Wasser. Das Fasten gehört zu den Hauptpflichten der Muslimen. Allerdings sind schwangere Frauen, Kinder bis 14 Jahre und ältere und kranke Menschen ausgenommen. Sie müssen nicht fasten. Ramadan kommt vom arabischen Wort “ramida” und heisst “brennende Hitze und Trockenheit”. Diese Bedeutung bezieht sich auf das Gefühl des Magens. Während des Ramadans brennt der Magen des Fastenden – er ist leer und trocken. Das Ziel dieser Zeit ist die Reinigung des Körpers und der Seele. Daneben ist das Zusammenleben und das Spenden an andere sehr wichtig. In dieser Zeit erinnern sich die Personen, die fasten, daran was sie haben. Sie lernen es noch mehr zu schätzen. Bei Sonnenuntergang beginnt das Essen. Immer begleitet vom Beten. Dabei isst und trinkt man oft mit Freunden und vor allem auch ausgewogen. Nur so können die Menschen wieder rund 16 Stunden nichts essen und trinken.

Golden embroidered Quran
Masjid Pogung Dalangan

Ramadan und Coronavirus

Eigentlich sollte das Fasten immer möglich sein. Da spielt das Coronavirus keine Rolle. Das stimmt nicht ganz. Während dem Ramadan ist das zusammensein sehr wichtig. Auch isst man jeden Abend nach Sonnenuntergang mit vielen Freunden und Verwandten. Das Beten in der Moschee – der Kirche der Muslimen – ist ebenfalls sehr wichtig. Momentan gelten klare Regeln: nicht mehr als 5 Personen und wir müssen zu Hause bleiben. Wie ist die Fastenzeit nun doch möglich? Diese Zeit ist für die Muslime sehr wichtig. Auch in diesem Jahr fasten viele Menschen trotz Corona. Doch es ist noch wichtiger sich an die Regeln zu halten. Daher müssen die fastenden Menschen dieses Jahr von zu Hause aus beten. Sie dürfen nur mit den Personen zu Hause essen. Kranke Menschen und Personen, die sich nicht fit fühlen, sollten nicht fasten. Natürlich können Freunde und Grosseltern mit einem Video dabei sein. Also warum nicht mal ein Online-Fasten ausprobieren?

Wollt ihr es auch einmal ausprobieren? Dann fragt auf jeden Fall zuerst eure Eltern. Wenn ihr fit seid, könnt ihr einfach mal versuchen zwischen Frühstück und Mittagessen nichts zu knabbern. Auch wenn ihr nicht an Allah glaubt könnt ihr es versuchen. Sie können euch helfen und machen vielleicht auch mit. So könnt ihr gemeinsam mit euren Eltern etwas Neues ausprobieren.

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