Rentiere – die Advents-Stars aus dem hohen Norden

18.11.2021
Désirée Scheidegger
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Jeder kennt und mag diese sympathischen Tiere aus dem Norden! Sie ziehen den Schlitten des Weihnachtsmannes, sie tauchen in Liedern, als Keksförmchen und auf Servietten auf… Rentiere gehören ebenso zur Adventszeit wie Tannenbäume, Kerzen, „Jingle Bells“ und Mailänderli. In diesem Artikel erfährst du die wichtigsten Merkmale der Rentiere und warum der Weihnachtsmann bei der Geschichte mit Rudolf, dem Rentier mit der roten Nase wohl ein bisschen geflunkert hat…

Was haben Rentiere mit Kühen und Rothirschen zu tun?

Rentiere mögen die Kälte, daher leben sie im hohen Norden rund um die Arktis in Nordeuropa, Nordamerika und Nordasien. Sie sind sehr gut an die Umwelt angepasst und ertragen Temperaturen bis zu minus 60 Grad Celsius. Mehrere Tricks helfen ihnen dabei: Rentiere fressen Moos, was bei ihnen wie ein Frostschutzmittel wirkt, da es einen Wirkstoff enthält, der verhindert, dass ihr Blut einfriert. Ausserdem haben Rentiere ein sehr dickes und warmes Winterfell, was sie gegen Kälte schützt. Damit sie nicht im Schnee stecken bleiben oder einsinken, haben die Rentiere spezielle Hufe. Diese sind sehr breit und elastisch und funktionieren wie Schneeschuhe. Das Gewicht der Rentiere (bis 300 Kilogramm!) wird durch die Hufe auf eine breitere Fläche verteilt und der Schnee gibt dadurch weniger nach.

Rentiere gehören zu den Hirschen. Bei uns in der Schweiz und in unseren Nachbarländern gibt es keine wilden Rentiere, jedoch ihre Verwandten, die Rothirsche. Obwohl sie zur gleichen Familie gehören, gibt es einige Unterschiede. Rentiere sind kleiner und leichter als Rothirsche und sie haben ein ganz besonderes Merkmal, welches sie von allen anderen Hirscharten unterscheidet: Rentiere sind die Einzigen, bei denen sowohl das Männchen als auch das Weibchen ein Geweih trägt. Dieses wird jedes Jahr abgeworfen und wächst wieder neu. Rentiere leben in grossen Herden und fressen nebst dem Moos auch Gras und Flechten. Wie Kühe gehören sie zu den Wiederkäuern, das heisst, sie schlucken und kauen ihre Nahrung mehrmals nacheinander, bevor sie diese verdauen. Rentiere haben noch eine weitere Gemeinsamkeit mit den Kühen: Auch bei ihnen wird das Weibchen Kuh, das Männchen Bulle und das Kind Kalb genannt. Ihre Feinde sind Wölfe, Luchse und Bären, wobei diese meist nur die alten und kranken Rentiere erwischen.

Der Weihnachtsmann und die Rentiere

Wie war das nochmal mit dem Weihnachtsmann und den Rentieren? Sie ziehen den grossen Weihnachtsschlitten und werden von Rudolf mit der roten Nase angeführt, richtig?

Falsch. Eigentlich kann das gar nicht sein: In der Natur werfen nämlich die männlichen Rentiere ihre Geweihe bereits vor Weihnachten ab. Die Weibchen hingegen behalten ihre Geweihe länger, um sich und ihren Nachwuchs im Bauch auch im Winter beschützen zu können. Das heisst, all die Rentiere auf den Bildern mit dem Weihnachtsschlitten können nur weibliche Tiere sein, da die Männchen zu diesem Zeitpunkt gar keine Geweihe haben. Na Herr Weihnachtsmann, vielleicht solltest du also nochmal überprüfen, ob dein Rudolf wirklich ein Rudolf ist oder nicht eher eine Rudolfine.

Magst du Rentiere? Hast du etwas bei dir zu Hause, wo ein Rentier drauf ist? Hast du schon mal ein echtes Rentier gesehen, zum Beispiel im Zoo? Würdest du gern mal auf einem Rentier-Schlitten fahren? Welchen Namen würdest dem Weihnachtsmann vorschlagen, wenn er merkt, dass Rudolf eigentlich ein Weibchen ist?

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