Rückblick Peking 2022 – Wie nachhaltig waren die Olympischen Winterspiele wirklich?

24.03.2022
Fiona Häberli
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Seit dem Bekanntwerden der Klimakrise ist der Begriff „Nachhaltigkeit“ in aller Munde. Immer mehr Firmen und Veranstalter geben an, die natürlichen Ressourcen – die natürlichen Schätze unseres Planeten – erhalten zu wollen, damit auch zukünftige Generationen ihre Bedürfnisse befriedigen und ein gutes Leben führen können. Laut den Organisatoren der Olympischen Spiele in Peking sollten diese Winterspiele die „grünsten“ aller Zeiten werden. Wir blicken auf die vergangenen Spiele zurück und untersuchen, wie nachhaltig dieser sportliche Grossanlass wirklich war.

Das Wichtigste in Kürze

Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:

  • Die Olympischen Winterspiele sollten zum „grünsten“ Sportgrossanlass der Geschichte werden.
  • Expertinnen und Experten aus dem Westen kritisieren die Olympischen Spiele 2022 stark.
  • Seit Ende Herbst liefen die Schneekanonen in einem wasser- und schneearmen Gebiet in Peking auf Hochtouren.

Was ist Nachhaltigkeit?

Von Nachhaltigkeit wird meist im Zusammenhang mit dem Klimaschutz gesprochen. Es geht unter anderem darum, mit den natürlichen Ressourcen wie beispielsweise Boden, Wasser, Atmosphäre, Kohle, Erdöl und Erdgas verantwortungsvoll umzugehen, dass der Planet nicht beschädigt wird und auch zukünftige Generationen die natürlichen Ressourcen gebrauchen können. Alle Menschen sollen Zugang zu ausreichend Essen, Trinken und Bildung erhalten. Zu einer nachhaltigen Entwicklung gehört auch, dass die Menschenrechte gewährt werden, gerechte Arbeitsbedingungen und Gleichberechtigung herrschen.

Die Schneekanonen liefen auf Hochtouren

Die diesjährigen Winterspiele fanden mit Peking als Standort erstmals in einer Stadt statt, in welcher zuvor bereits Olympische Sommerspiele ausgetragen worden waren. In der Bergregion um Peking liegt im Winter jedoch kaum Schnee und Niederschlag fällt sehr selten. Aus diesem Grund mussten die Pisten bereits Monate zuvor mit Kunstschnee präpariert werden. Dafür wurde Wasser aus dem Tal auf den Berg zu den 180 Schneekanonen gepumpt. Ein riesiges Netz an Rohren musste geschaffen werden. Der für die Schneeproduktion zuständige Li Xin erklärte, dass der Strom aus Wind- und Sonnenenergie gewonnen werde und das Wasser aus Flüssen, Seen und Reservoirs komme. Schmelze der Kunstschnee, werde er wieder abgefangen. Damit sei die Schneeproduktion umweltfreundlich. Fakt ist, dass diese Aussage niemand überprüfen kann. Zudem ist bekannt, dass Peking generell ein sehr grosses Wasserproblem hat.

Um zu den Pisten, Rodelbahnen und Loipen zu gelangen, hat China Autobahnen und Hochgeschwindigkeitsbahnen gebaut. Zudem wurden unzählige pompöse Hotels für die Unterbringung auserwählter Gäste errichtet. Die Abfahrtspisten und die Rodelbahn wurden inmitten eines Naturschutzgebietes gebaut. Die Regierung hat dafür extra die Grenzen des Naturschutzgebietes verändert, damit der Bau der Anlagen möglich wurde.

Der grosse Verbrauch von Wasser und Boden für die Winterspiele in Peking sowie der Bau von neuen Anlagen und Hotels wird von vielen Expertinnen und Experten kritisiert. Damit komme das Gegenteil zum Ausdruck, was die Organisatorinnen und Organisatoren der Olympischen Spiele in Peking angekündigt hätten.

Arbeitsmaterial

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