Seaspiracy - unsere Weltmeere in Not

21.04.2021
Samira Lussi
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Am 24. März wurde die Netflix Dokumentation Seaspriacy veröffentlicht. Der Film von den Machern von Cowspiracy zeigt den zerstörerischen Einfluss des industriellen Fischfangs auf die Ökosysteme unserer Meere und landete in mehreren Ländern in den Top 10 der Netflix Charts.

Unsere Ozeane sind ein mysteriöser Ort. Nichts auf der Erde haben wir so wenig erforscht wie unsere Meere und doch wissen wir, dass die das Zuhause für mehr als 80% aller Lebewesen der Erde sind. Genau weil wir so wenig über sie wissen, ist die Netflix Dokumentation Seaspiracy so schockierend. Denn nebst schönen Bildern aus Dokumentationen über das Leben der Meereswesen gelangt nämlich wenig an die Öffentlichkeit.

Um was geht es?

Laut der Dokumentation ist ein Faktor, der unsere Meere und deren Ökosystem bedroht, der Plastik. Jedes Jahr gelangen zwischen 1,15 bis 2,41 Millionen Tonnen Plastik in die Ozeane. Über die Zeit verkleinert sich dieser zu Mikroplastik, wovon es mittlerweile in unseren Meeren 500-mal mehr gibt als die Anzahl Sterne in der Milchtrasse. Im Pazifik liegt die grösste Ansammlung von Plastik. Diese ist 1,6 Millionen Quadratkilometer gross und wiegt ungefähr so viel wie 500 Jumbo-Jets. Dieser Plastik besteht jedoch nicht nur aus Abfall wie Strohhalmen und Plastiksäcken, sondern zu 46% aus Fischernetzen und anderen Abfällen aus der Fischindustrie.
Auf See verlorene, aufgegebene oder weggeworfene Netze können noch jahrzehntelang wahllos töten, denn dazu sind sie ja schliesslich erfunden worden. Fische, Haie, Wale, Delfine, Meeresschildkröten, Robben und Meeresvögel verwickeln sich in den Netzen und ersticken oder ertrinken. Schätzungsweise 30% des Rückgangs der Fischpopulationen sind auf die weggeworfenen Netze zurückzuführen.
Durch die industrielle Fischerei sterben unsere Fische aus. Im Jahr 1830 hat ein einzelnes Fischerboot noch ein bis zwei Tonnen Fisch am Tag gefangen. Heute fangen ganze Flotten an Booten die gleiche Menge Fisch in einem Jahr. Forscher sagen vorher, dass bis im Jahr 2048 unsere Ozeane leer sein werden. Neben der Verschmutzung durch Pestizide und Plastik, ist die Überfischung eine der grössten Bedrohungen für unsere Meere und schliesslich für unser Klima. Denn die Ozeane nehmen viermal mehr Kohlenstoffdioxid auf als der Amazonas Regenwald und produzieren bis zu 85% der Luft, die wir atmen, anhand von kleinen Pflanzen an der Meeresoberfläche.

Was können wir tun?

Forschende glauben, dass wir mindestens 30% unserer Ozeane schützen sollten. Doch aktuell sind nur 5% der Ozeane Meeresnaturschutzgebiete und in der Mehrheit davon wird immer noch illegal gefischt. Also ist es wichtig, dass wir Gesetze entwerfen, die unsere Ozeane schützen. Auch sollten wir als Bürgerinnen und Bürger dies bei Abstimmungen und Entscheidungen in unserem täglichen Leben im Hinterkopf behalten. Die Filmemacher empfehlen ausserdem, auf Fisch zu verzichten. Auch wenn dies vielleicht nicht für die ganze Weltbevölkerung möglich ist, ist es sicherlich ein guter Grundsatz, bei der individuellen Ernährung auf die Häufigkeit und die Herkunft der Fische zu achten.

Nun bist du dran

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