Indische Muslime nehmen an den letzten Freitagsgebeten des heiligen islamischen Fastenmonats Ramadan in der Jama-Masjid-Moschee in der Altstadt von Delhi, Indien, teil, 14. April 2023.
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Serie Religionen der Welt, 1. Teil: Die fünf Säulen des Islam

14.09.2023
Laura Baur
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Der Islam ist eine sehr weit verbreitete Religion. Seine Anhängerinnen nennt man Musliminnen. Natürlich gibt es überall auf der Welt Muslim*innen; die meisten leben jedoch im Nahen Osten in Ländern wie Pakistan, Saudi-Arabien und dem Oman, in Nordafrika (Tunesien, Marokko, Ägypten) und in Südostasien (Malaysia, Indonesien, Thailand). Bestimmt bist du schon in Kontakt mit dem Islam gekommen. Wie oft beten Muslime am Tag? Was ist der Ramadan? Auf diese und andere Fragen gibt dieser Artikel Auskunft.

Das Wichtigste in Kürze

Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:

  • Gläubige Muslime sollen in ihrem Leben diese fünf Tätigkeiten ausführen: Glaubensbekenntnis sprechen, Beten, Fasten, Spenden, Pilgerfahrt nach Mekka
  • Diese Regeln nennt man die „fünf Säulen des Islam“. Sie geben den Muslimen Orientierung und helfen ihnen, ihren Glauben regelmässig zu festigen.

1. Das Glaubensbenntnis (Schahada)
Muslime sprechen mehrmals am Tag ihr Glaubensbenntnis: „Es gibt keinen Gott ausser Gott und Mohammed ist der Gesandte Gottes.“

2. Beten (Salat)
Muslime beten täglich fünf Mal:

  • vor Sonnenaufgang
  • zur Mittagszeit
  • am Nachmittag
  • zum Sonnenuntergang
  • vor Mitternacht Muslime waschen sich vor dem Gebet gründlich. Sie ziehen ihre Schuhe aus und legen den Gebetsteppich Richtung Mekka aus. Es wird nach einem bestimmten Ablauf gebetet. Dabei gibt es verschiedene mögliche Positionen: stehend, kniend und zu Boden gebeugt.

3. Fasten (Saum)
Im Monat Ramadan trinken und essen erwachsene, gesunde Menschen zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang nichts. Im Sommer ist das ganz schön schwer. Wenn der Fastenmonat vorbei ist, feiern die Muslime ein dreitägiges Fest, welches Eid al-Fitr (Zuckerfest) heisst. Schwangere, Kranke und Kinder müssen nicht fasten.

4. Spenden (Zakat)
So nennt sich die Pflichtabgabe im Islam. Die Reichen sollen den Armen und Reisenden etwas von ihrem Verdienst abgeben. So werden auch die Reichen an Allah und seine Macht erinnert und verlieren nicht den Boden unter den Füssen.

5. Pilgerfahrt (Haddsch)
Pilgern bedeutet reisen oder wandern. Jeder gläubige Moslem sollte einmal in seinem Leben an den heiligen Ort Mekka reisen. Mekka befindet sich in Saudi-Arabien und ist ein heiliger Ort für die Muslime. Dort steht auch die Kabba, eines der wichtigsten religiösen Gebäude (Bild). Nicht-Muslime dürfen nicht nach Mekka reisen. Auf Arabisch heisst die Pilgerfahrt Haddsch.

Kennst du eine/n Muslim*in? Wie steht er oder sie zu den fünf Säulen?

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