Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der oder die Schnellste im ganzen Land?

11.05.2022
Nicole Emch
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Seit diesem Wochenende werden in der Schweiz wieder die schnellsten Mädchen und Jungs gesucht. An lokalen Vorausscheidungen treten Hunderte Kinder gegeneinander an, um sich für die Kantonal- und Schweizerfinals zu qualifizieren. Dabei eifern sie ihren grossen Vorbildern nach, den schnellsten Männern und Frauen der Welt. Woher kommt diese Faszination für Schnelligkeit? Und was braucht es, um schnell zu werden?

Citius, altius, fortius, auf Deutsch schneller, höher, stärker. Das ist das Motto der olympischen Spiele. In Wettkämpfen aller Art werden die schnellsten, stärksten, besten Sportlerinnen und Sportler gesucht. Eine der einfachsten und gleichzeitig spannendsten Formen des Wettkampfs ist der Sprints. Auf einer kurzen Strecke, je nach Alter sind das zwischen 50 und 200 Meter, treten die Athletinnen und Athleten gegeneinander an. Mann gegen Mann, Frau gegen Frau. Wer als Erster oder als Erste im Ziel ist, gewinnt. Schon bei den Olympischen Spiele der Antike in Griechenland vor mehr als 2000 Jahren traten die Athleten gegeneinander an. Damals durften nur Männer starten. Auch heute noch gilt der 100m Sprint als Königsdisziplin der Leichtathletik. Wer hier gewinnt, geniesst grosses Ansehen.

Ganz besonders prestigeträchtig ist deshalb der Titel des Weltrekordhalters respektive der Weltrekordhalterin über 100m. Sie beide sind offiziell die schnellsten Menschen der Geschichte. Bei den Männern heisst der schnellste Mann der Welt Usain Bolt. Er kommt aus Jamaika und sorgte schon als sehr schneller Junior für Aufsehen. Bei seinem Rekordlauf in Berlin 2009 braucht er für die 100m nur gerade 9.58 Sekunden. Das heisst, dass er im Durschnitt pro Sekunde mehr als 10 Meter weit rannte. Die schnellste Frau der Welt war Florence Griffith-Joyner aus den USA. Sie rannte die 100m 1988 in 10.49 Sekunden, auch das, eine unglaubliche Leistung, die allerdings von vielen auch kritisch angesehen wird. Doping-Gerüchte sind leider nie ganz verstummt.

Und wo stehen die Schweizerinnen und Schweizer?

Doch wir müssen gar nicht so weit über die Grenze schauen. Auch die Schweiz hat seit diesem Jahr eine Sprint-Weltmeisterin! Mujinga Kambundji gewann im März sensationell die Goldmedaille an den Hallen-Weltmeisterschaften über 60m. Dass das Klischee der langsamen Berner so nicht stimmt, hat sie definitiv bewiesen. Und sie ist nicht die Einzige. Die Schweiz ist zu einer richtigen Sprint-Nation geworden, vor allem bei den Frauen. Gleich zwei Schweizerinnen, neben Kambundji auch noch Ajla del Ponte, standen letztes Jahr im Olympiafinal über 100m. Neben der Schweiz hat das nur Jamaika geschafft, die Sprint-Nation schlechthin, die gleich die Plätze 1 bis 3 belegte.

Die Leichtathletik reitet in der Schweiz momentan auf der Erfolgswelle. Nicht nur bei den Erwachsenen zeigen zahlreiche Athletinnen und Athleten Topleistungen und messen sich mit den Besten der Welt. Auch bei den Kindern hat die Sportart wieder viel Popularität gewonnen. Seit diesem Wochenende werden auch wieder die schnellsten Mädchen und Jungen des Landes gesucht. In lokalen Vorausscheidungen treten die Kinder gegeneinander an und versuchen sich für den Kantonalfinal und später sogar den Schweizerfinal zu qualifizieren. Gefightet wird um jede Hundertstelsekunde, denn oft ist es nur ein Wimpernschlag, der über Sieg und Niederlage entscheidet.

Aber warum sind wir eigentlich so fasziniert von Schnelligkeit? Nicht nur im Sprint, auch bei vielen anderen Sportarten geht es darum, wer der oder die Schnellste ist. Im Radfahren, in der Formel 1, beim Skifahren etc. Klar die Geschwindigkeit alleine reicht nicht. Um Erfolg zu haben braucht es die richtige Technik, Talent, gutes Material, viel Training und am Tag X auch ein Bisschen Wettkampfglück. Anders als bei ganz vielen Sportarten braucht es im Sprint aber nichts anderes als ein paar Athletinnen und Athleten und eine Rennstrecke. Und dann noch das Kommando «Achtung, fertig, los» und unterwegs sind sie. Gerannt wird überall auf der Welt, in jedem Alter. Vielleicht ist es gerade das, was diesen eigentlich so simplen Sport so faszinierend macht.

Nun bist du dran

Hast du auch schon einmal an einem solchen Wettkampf mitgemacht? Wenn ja, wie schnell warst du? Machst du selber Leichtathletik oder eine andere Sportart? Was gefällt dir daran besonders?

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